Spaß zwischen Himmel und Erde

Wenn die Vierschanzentournee auf die Surfer vom Münchener Eisbach treffen würde, dann böte sich vielleicht ein ähnliches Szenario wie am Samstag in Heubach in der Skiarea. Das legendäre Teichspringen fand zum elften Mal statt und lockte um die 1000 Zuschauer in die bergigen Gefilde, deren Modus gerade irgendwo zwischen Winter und Frühling einzuordnen ist. Vor vollen Zuschauerrängen zeigten die zwölf Teilnehmer ihre waghalsigen Sprungkreationen, für die sie auf dem noch spärlich vorhandenen Pistenmetern Schwung sammelten. Per Snowboard oder Ski sausten sie talabwärts, um dort Richtung Himmel abzuheben, anschließend kunstvoll durch die Lüfte zu turnen, um final im eisigen Wasser des kleines Teichs am Fuße der Skiarea zu landen. Kurz: Der letzte Nachmittag der Skisaison 2022/ 2023 in Heubach war schnell, sonnig, spritzig, nass, anstrengend – und vor allem lustig und unterhaltsam.

Die Idee, die aus einer Partylaune heraus entstanden ist, nimmt mittlerweile Wettkampfstrukturen an. Eine Jury – bestehend aus Skiarea-Betreiber Denis Wagner und den beiden Wintersportspezialisten Ulf Tscharnke und Christian Sittich – vergab Punkte. Hendrik Rudolph aus Tambach-Dietharz setzte sich mit seiner luftigen Darbietung über dem Wasser mit der Höchstpunktzahl von 30 Punkten durch und errang den Sieg. Das Besondere: Er ging mit Langlaufausrüstung an den Start.

Moderiert wurde das wässrige Vergnügen von Moon-Circus-Inhaber Danny Brohm und Co-Moderator Denis Wagner. So flogen nicht nur Skifahrer durch die Luft, sondern auch Beats und Bässe – zunächst zum Aufwärmen, später zum Ausklang einer erfolgreichen Skisaison, die so hart war, dass Denis Wagner am Sonntag nach monatelanger Kloß-Enthaltsamkeit erstmals wieder am Mittagstisch seiner Mutter sitzen und ein klassisches Thüringer Mittagessen genießen konnte. „Herrlich ist das“, freut sich der Skiarea-Betreiber, der für die nächste Saison verstärkt auf Events setzen möchte und eventuell bereits im Sommer einen Vorgeschmack darauf organisiert.