Telekom und SÜC Wie weniger Baustellen mehr Highspeed machen

So sieht Kooperation für mehr Glasfaser aus (von links): Oberbürgermeister Dominik Sauerteig,Thilo Höllein (Telekom), Wilhelm Austen (SÜC) und Gerald Kastner (SÜC). Foto: /Frank Wunderatsch

Bis 2030 soll jeder Haushalt in Coburg Zugang zu schnellem Internet erhalten. Dafür sind SÜC und Telekom nun eine deutschlandweit einzigartige Kooperation eingegangen. Das sind die Vorteile.

 
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Eine, wie es an diesem Tag heißt, deutschlandweit einzigartige Kooperation zwischen Telekommunikationsunternehmen, Stadt und kommunalem Energie- und Breitbandversorger ist am Donnerstag in der Regimentsstube des Rathauses der Vestestadt unterzeichnet worden. Nicht nur der Ausbau des Glasfasernetzes soll in Coburg bis 2030 abgeschlossen sein, auch der Bauaufwand in der Stadt halbiert werden – bei gleichzeitigem Glasfaserzugang für alle 27 000 Haushalte und Unternehmen im Stadtgebiet. Das zumindest hat man sich für die Kooperation zwischen der Deutschen Telekom und den Städtischen Werken Überlandwerke Coburg (SÜC) zum Ziel gesetzt.

Zusammen Kabel verlegen

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) sieht darin einen Standortvorteil für Coburg: „Das ist ein sehr wichtiger Moment für uns. Wir haben einen Weg gefunden, die Stadt flächendeckend mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen und damit die Lebensqualität zu erhöhen.“

Konkret bedeutet die Zusammenarbeit, dass der Ausbau des Glasfasernetzes von SÜC und Telekom im Stadtgebiet zeitgleich erfolgt und somit Straßen nicht mehrfach aufgerissen werden müssen, um Kabel zu verlegen. Das halbiert die Anzahl der zum Ausbau nötigen Baustellen, spart Ressourcen und letztendlich auch die Nerven der Einwohner.

Glasfaser bis in die Wohnung

Verlegt werden künftig zwei Glasfaserkabel mit einer Bandbreite von jeweils bis zu einem Gigabit pro Sekunde: eines von der SÜC und eines von der Telekom. Dadurch sollen alle angeschlossenen Anwesen nicht nur Zugriff auf schnelles Internet erhalten, sondern auch die Wahl haben, zwischen den Angeboten unterschiedlicher Anbieter. Neben der Telekom werden somit auch Dienstleister wie 1&1, Telefónica und Vodafone höhere Bandbreiten bereitstellen können, womit der Grundsatz des offenen Zugangs zum Leitungsnetz gewahrt wird. Dessen Ausbau und Instandhaltung übernehmen die SÜC, anschließend betreiben es die Partner gemeinsam. Thilo Höllein, Leiter Breitbandkooperationen bei der Telekom, sieht die Zusammenarbeit mit regionalen Versorgern als zentralen Baustein, damit alle Beteiligten profitieren: „Ziel unserer Ausbaustrategie ist es, unsere Kunden mit Glasfaseranschlüssen bis in die Wohnung zu versorgen.“ Die SÜC erziele somit eine höhere Auslastung ihres Netzes, die Telekom wiederum eine größere Reichweite. Höllein lobte vor allem die Zusammenarbeit mit den Kollegen der SÜC wie Gerald Kastner, Hauptabteilungsleiter IT/Glasfaser, und Thorsten Seufert, Abteilungsleiter Datennetze/Betriebskommunikation. „Schon nach acht Wochen wurde die Absichtserklärung unterschrieben“, sagte Höllein. Es sei alles sehr schnell gegangen, ergänzte der Telekom-Chef.

Infrastruktur bleibt in kommunaler Hand

Für Wilhelm Austen, Geschäftsführer der SÜC, ist die bevorstehende Aufgabe eine Herausforderung: „Es ist ein Projekt für die nächsten acht Jahre, das uns die Schweißperlen auf die Stirn treiben wird“, erklärte er während der Unterzeichnung am Donnerstag. Doch er sei überzeugt, dass es am Ende nur Gewinner geben werde: „Mit der Kooperation verpassen wir dem Glasfaserausbau Coburgs einen deutlichen Schub.“ Oberbürgermeister Sauerteig freute sich besonders, dass die Glasfaserstruktur in kommunaler Hand bleibe: „Diese Kooperation hat bundesweiten Vorzeigecharakter.“

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