Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Chekatt hatte dem IS in einem Video seine Treue geschworen. Der vielfach vorbestrafte Angreifer mit nordafrikanischen Wurzeln soll sich im Gefängnis radikalisiert haben und war den Behörden als islamistischer Gefährder bekannt. Wie die nun Verurteilten hatte er einen kleinkriminellen Hintergrund.
Nur Stunden vor dem Anschlag waren bei einer Durchsuchung seiner Wohnung Waffen gefunden worden - darunter Granaten und Messer. Die Polizei hatte den 29-Jährigen wegen eines versuchten Tötungsdelikts festnehmen wollen, der Mann war aber nicht zu Hause. Sein Vater informierte ihn über das Anrücken der Polizei - daraufhin entschloss Chekatt sich dann offensichtlich, seinen ohnehin geplanten Anschlag am selben Abend zu verüben.
Hunderte Augenzeugen wurden traumatisiert
Über die getöteten und verletzten Opfer hinaus wurde auch eine größere Zahl unmittelbarer Augenzeugen schwer traumatisiert. Rund 1000 Menschen nahmen nach dem Anschlag psychische Hilfsangebote in Anspruch, etliche sind weiterhin in Behandlung.
Der Anschlag in Straßburg reihte sich in eine Serie von islamistischen Terrorattacken, die Frankreich in den vergangenen Jahren erschütterten und bei denen rund 250 Menschen aus dem Leben gerissen wurden. Frankreich als Nation wurde dadurch nachhaltig traumatisiert.
Die Urteile in dem Prozess fallen nun in eine Zeit, in der in Frankreich erneut die höchste Terrorwarnstufe gilt. Bereits im Herbst war der Terror wieder als reale Gefahr in den Fokus gerückt, als ein radikalisierter Islamist in einer Schule im Norden einen Lehrer erstach. Und Sicherheitsfragen hinsichtlich der Olympischen Spiele im Sommer stellten sich, nachdem ein Islamist Anfang Dezember nahe dem Eiffelturm einen Deutschen tötete und zwei weitere Menschen verletzte.