Test: Suzuki Swace Der Zwilling

Der Suzuki Swace kommt Ihnen bekannt vor? Liegt an der engen Zusammenarbeit mit Toyota.

 
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Synergieeffekte – ein Zauberwort in der Wirtschaft. Soll heißen: Wenn zwei zusammenarbeiten, kann jeder seine Stärken einbringen und es entstehen idealerweise Kosten- und Wettbewerbsvorteile. Das machen auch Toyota und Suzuki so, treiben es quasi auf die Spitze. Ein Beispiel: der Suzuki Swace. Denn der ist – bis auf kleinste Retuschen an der Front – ein Zwilling des Toyota Corolla Kombi. Neben dem durchaus schnittigen Design bekommt Suzuki damit vor allem die von Toyota in vielen Jahren ausgereifte Vollhybrid-Technik. Also einen 1,8-Liter-Benziner mit 98 PS und einen Elektromotor mit 72 PS, die sich über ein stufenloses Getriebe zu einer maximalen Systemleistung von 122 PS zusammenspannen können.

Defensiver Charakter

Was aber nicht zu sportlichen Höchstleistungen verhilft und somit dem defensiven, aufs Spritsparen ausgelegten Charakter des Systems entspricht. Das Schönste daran ist, dass man durchaus den einen oder anderen Kilometer rein elektrisch fahren kann, wenn die unter der Rücksitzbank verbaute Batterie gut geladen ist. Die holt sich ihre Energie bevorzugt im Schiebebetrieb und beim Bremsen, wird aber bei Bedarf auch vom Verbrenner versorgt. Dabei läuft das komplizierte Zusammenspiel nahezu unmerklich ab – bis der Fahrer die volle Leistung abrufen will. Dann macht sich doch noch der Gummibandeffekt bemerkbar, bei dem der Benziner aufjault und es trotzdem ein bisschen dauert, bis sich wirklich etwas tut. Das ist vor allem auf der Autobahn etwas nervig, zumal dann auch der Verbrauch in die Höhe schießt.

Dass wir dennoch bei im Schnitt 5,2 Litern und damit in Regionen vergleichbarer Diesel landeten, liegt daran, dass vor allem in der Stadt, aber auch bei zurückhaltender Fahrweise über Land, oft der E-Motor allein arbeitet – laut Anzeige im Cockpit teils zu mehr als 50 Prozent.

Nur Metallic als Extra

Interessant ist die Aufpreispolitik – es gibt  nämlich keine. Zur einzigen Ausstattungslinie Comfort+ für 31.350 Euro lässt sich lediglich Metalliclack (690 Euro) extra ordern. Das dürfte die ärgern, die ein stationäres Navigationssystem wollen, ansonsten aber vermisst man kaum etwas. Denn jede Menge Assistenten vom Spurhaltewarner mit optionalem Lenkeingriff, über einen Parkassistenten mit Ausparkwarner bis hin zum adaptiven Tempomaten ist alles an Bord. Auch der große Bildschirm aus dem Corolla, auf dem sich die Funktionen des leicht zu integrierenden Smartphones spiegeln lassen, das derweil kontaktlos auflädt. Dazu Zwei-Zonen-Klima, LED-Scheinwerfer oder Alufelgen. Und während der zuletzt bitterkalten Tage leistete die Lenkradheizung besonders gute Dienste.

Pfiffiger Ladeboden

Innen finden sich neben einem Cockpit mit einer gelungenen Mischung aus digitalen und analogen Anzeigen gut verarbeitete, angenehme Materialien und sehr ordentliche Platzverhältnisse. Auch für Transportaufgaben ist der Swace mit bis zu 1606 Litern Ladevolumen gut gerüstet. Der doppelte Ladeboden sorgt nicht nur für eine ebene Fläche, er hat auch zwei verschiedene Oberflächen. Gepäck oder normale Einkäufe stehen auf Teppich. Wird mal Gröberes wie Gartenabfälle gefahren, dreht man den Boden einfach um und hat eine robuste und abwaschbare Kunststofffläche zur Verfügung. Pfiffige Idee.

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