Test: VW Golf Variant 1.5 eTSI Der Jede-Menge-Platz-Golf

Der VW Golf ist und bleibt das mit Abstand meistverkaufte Auto hierzulande. Selbst wer richtig viel Platz braucht, kann in der Modellfamilie des kompakten Bestsellers fündig werden – wenn er den Kombi ordert, der bei VW traditionell Variant heißt.

 
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Dass man ihm das Huckepack-Prinzip ein bisschen ansieht, muss man in Kauf nehmen. Die schönere Version – wie bei andere Marken und Modellen im Konzern üblich – ist der Golf Variant jedenfalls nicht. Dabei wirkt die Heckansicht an sich durchaus dynamisch. Und bis zur B-Säule steht da ja sowieso der normale Golf mit seiner auffälligen, von einem durchgehenden Leuchtenband dominierten Front.

Auch Langes kein Problem

Und es kommt ja vor allem auch auf die inneren Werte an, und da hat der Golf Variant vor allem eins zu bieten – jede Menge Platz. Das gilt für die Passagiere, vor allem aber für den Laderaum, der mit seinem Fassungsvermögen so manchen Mittelklassekombi deutlich in den Schatten stellt. Gut 600 Liter bringt man immer unter, bei umgeklappten Rücksitzen ist es ein guter Kubikmeter mehr. Und das auf einer dank doppelten Ladebodens ebenen Fläche, die das Beladen einfach macht. Sogar eine umklappbare Beifahrersitzlehne kann man ordern. Da gibt es dann auch kein Transportproblem, wenn im Baumarkt gerade Dachlatten im Angebot sind.

Beleuchtung fehlt

Nicht jeder mag dagegen das Bediensystem in der achten Auflage des Golfs, denn es gibt kaum noch richtige Knöpfe oder Schalter. Stattdessen läuft fast alles über berührungsempfindliche Flächen, mit denen Menüs auf dem großen Touchscreen geöffnet werden können – das ist zumindest Gewöhnungssache. Immerhin funktioniert die Sprachsteuerung gut und versteht auch viele normale Sätze problemlos. Ärgerlich bleibt allerdings die schmale Leiste unter dem Bildschirm, auf der Kontakte für die Steuerung von Klima- und Audioanlage regelrecht versteckt und nachts auch nicht beleuchtet sind. Da sind Fehlbedienungen programmiert.

Mild-Hybrid

Dass der Hebel für die Betätigung des Siebengang-Direktschaltgetriebes nur noch ein daumengroßer Knubbel in der Mittelkonsole ist, macht dagegen nichts. Dieser Automat ist in Verbindung mit dem 1,5 Liter großen und 150 PS starken Vierzylinder-Benziner an Bord des Testwagens serienmäßig. Zumindest dann, wenn dieser von einem 48-Volt-Startergenerator als sogenannter Mild-Hybrid unterstützt wird – eTSI heißt er dann. Soll mehr Bumms beim Anfahren bringen und Kraftstoff sparen. Ersteres gelingt definitiv. Beim Verbrauch landeten wir im Schnitt bei 6,5 Litern, was zwar kein Spar-Weltrekord ist, aber auf jeden Fall in Ordnung geht.

Fahrverhalten top

Nicht nur beim Platz, auch beim Fahrverhalten kann der Golf Variant deutlich teureren Mittelklassemodellen das Wasser reichen. Lange Strecken lassen sich dank des hohen Komforts entspannt zurücklegen. Dabei darf es gern auch mal schneller vorangehen. Und auch enge Kurven nimmt der Variant mit stoischer Gelassenheit und einer ausreichenden Portion Sportlichkeit. 

Ein Schnäppchen ist der Golf Variant 1.5 eTSI zwar nicht, bietet für 33.570 Euro aber auch schon einiges an Ausstattung. Mehrere Fahrassistenten zum Beispiel, aber auch Alufelgen, Klimaautomatik, Teilleder und natürlich die üblichen Integrationsmöglichkeiten für mobile Endgeräte.

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