Teuschnitz Arnika-Akademie mit Licht und Schatten

Heike Schülein
  Foto: Heike Schülein

Die Produkte kommen gut an – dennoch steckt sie in den roten Zahlen.

 
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In der Arnika-Akademie ist das Interesse an einer Weiterbildung nach Traditioneller Europäischer Heilkunde zum TEH-Praktiker ungebrochen. Das berichtete Anna Knauer, die die Einrichtung seit Anfang Januar leitet, am Montag im Teuschnitzer Stadtrat. Der Terminplan für den im September startenden zweiten Lehrgang steht ebenso wie die Referenten-Organisation. Für den Kurs liegen momentan zehn verbindliche Anmeldungen vor sowie 15 Anmeldungen für den Infoabend Ende April.

Abgespecktes Programm

„Unser Seminarprogramm ist heuer etwas abgespeckt“, informierte Anna Knauer; stehe doch der Aufwand der Programmerstellung bislang in keinem Verhältnis zum erzielten Gewinn. Für das Arnika-Café sind alle Termine für 2023 besetzt; die Saison startet am 7. Mai. Für den Kräutergarten liegen aktuell 15 Anmeldungen für Busgruppen vor; fünf davon über den Gruppenreiseveranstalter Handwerk & Kultur. Im Kräutergarten begannen die Frühjahrspflegearbeiten. In diesem Jahr wird erneut ein Arnikafest abgehalten; auch der Kräutergarten soll Ende August wieder leuchten.

Produkte im Supermarkt

Von Erfolg gekrönt war die aufwendige Werbung weiterer Vertriebspartner; ist man doch mittlerweile mit den Produkten in mehreren Supermärkten präsent. Voraussetzung hierfür ist die GLK-Zertifizierung (Gütenachweis für Lebensmittel-Kleinbetriebe). Der Himmelreichhof in Hirschfeld baut seine Kräuter exklusiv für die Arnika-Akademie an.

Besonderes Augenmerk gelte den Finanzen, sagte Anna Knauer. Hierfür stellte sie die Jahresabschlüsse der Jahre 2017 bis 2022 gegenüber. Größter Einnahmeposten ist der TEH-Lehrgang. Nach dem Einbruch in den Corona-Jahren erzielte man 2022 beim Warenverkauf das bislang beste Ergebnis. Beim Café ist man wieder auf dem Stand der Zeit vor Corona; die Mitgliedsbeiträge steigen kontinuierlich an. Die gesteigerte Produktion gehe mit großen Mehraufwendungen einher. Größter Posten sind die Personalkosten. Während man 2017 und 2018 noch Gewinn machte, rutschte man 2019 erstmals leicht ins Minus. 2020 und 2021 schloss man deutlich im Soll ab.

Rote Zahlen

Auch 2022 wird man keine schwarzen Zahlen schreiben. Die Rücklagen sind seit 2022 aufgebraucht. Aufgrund des zweiten TEH-Kurses und der massiven Ausweitung des Vertriebsnetzes rechnet man für 2023 mit einer weiteren Steigerung der Einnahmen. Zwecks Senkung der Ausgaben müssten die Abläufe weiter optimiert und gegebenenfalls Strukturänderungen vorgenommen werden. Auch eine Preiserhöhung sei unvermeidlich. Für ihre Ausführungen gab es viel Lob vom Stadtrat.

Erdverkabelung in Haßlach

Einverständnis bestand in dem Gremium mit der Erneuerung des Ortsnetzes in Haßlach durch das Bayernwerk. Die Freileitungen sollen komplett abgebaut werden, stattdessen kommt eine Erdverkabelung. Klärungsbedarf besteht hier auch vor dem Hintergrund, dass die Telekom einen eigenwirtschaftlichen Ausbau plant und somit beide Vorhaben unter einen Hut gebracht werden müssten, gab Bürgermeister Frank Jakob (FW) zu bedenken. Eine Erneuerung des Kabelnetzes wird teilweise erforderlich, da es jetzigen Anforderungen nicht mehr genüge. „De facto wäre es nicht möglich, auf jedes Dach Fotovoltaik zu machen, weil es die Leitungen nicht schaffen würden“, verdeutlichte der Bürgermeister. Bei der Ortsnetz-Erneuerung werde es auch zu Eingriffen in Bereichen kommen, in denen aktuell keine Baumaßnahmen geplant seien. Die Anregung von Hedwig Schnappauf (FL), eventuell auch an ein Wärmenetz zu denken, wird geprüft.

Kritik an Müllablagerung

Mario Stingl (SPD) prangerte abgelagerten Müll beim Gebäude der Firma Heinz Glas an, während Markus Wachter (CSU/FWG) die Wiederherstellung des Wegs anmahnte, der bei der jüngsten Erdbestattung in Wickendorf bei der Grabaushebung vom Bagger arg ramponiert wurde. Karin Bayer (SPD) regte an, für die fehlende letzte Straßenlaterne in der Nebelgasse eine Solarlampe mit Batterie anzubringen. Zudem erkundigte sie sich nach dem „Tag der Städtebauförderung“ am 13. Mai. Geplant ist ein Rundweg vom Kiosk über den Schleckerparkplatz zum Rathaus.

FWG engagiert sich in Haßlach

Hedwig Schnappauf (FL) monierte, dass bei Regen der Rindenmulch der Anpflanzung durch die Heckenstraße hinabwehe. Hier soll ein Bodendecker Abhilfe schaffen. Markus Hofmann (FW) verwies auf die eingebrochene Regenrinne in der Fibigstraße in Wickendorf. Mario Stingl (SPD) erkundigte sich danach, ob die vom Wasserversorger Frankenwaldgruppe (FWG) in Haßlach geplante Maßnahme auch durchgeführt werde. Hier konnte der Bürgermeister Entwarnung geben: „Haßlach ist definitiv dabei.“ Um die von Tina Löffler (FW) angemahnten kaputten Pflastersteine in der Brunnenstraße will sich die Stadt kümmern.

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