Teuschnitz Waldi wird deutlich teurer

Heike Schülein
Die Hundesteuer in Teuschnitz macht einen Sprung nach oben. Foto: dpa

Seit 1981 zahlten Teuschnitzer für ihren Freund auf vier Pfoten elf Euro in die Stadtkasse. Künftig werden es 40 Euro sein.

 
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Teuschnitz - Im Mittelpunkt der jüngsten Stadtratssitzung in Teuschnitz standen Neufassungen von Satzungen. Die gravierendsten Änderungen ergaben sich bei der Erhebung der Hundesteuer. „Die Anzahl der gemeldeten Hunde hat in den letzten Jahren enorm zugenommen und damit auch die Verunreinigung“, verdeutlichte Bürgermeister Frank Jakob (FW). Betroffen seien öffentliche Plätze und Wege, aber auch Spielplätze und das Schulgelände. „Hunde haben hier nichts verloren. Aber manche interessiert es nicht, was auf den Schildern steht – das ist traurig“, prangerte er an. Für die Bauhofmitarbeiter sei es auch alles andere als lustig, wenn ihnen beim Mähen der Wege mit der Motorsense die Hinterlassenschaften um die Ohren flögen.

Man dürfe aber keinesfalls pauschalisieren. Viele Hundehalter gingen ihren Verpflichtungen vorbildlich nach und nutzten Hundekotbeutel. Bezüglich der von der Stadt aufgestellten Hundetoiletten gebe es, wie er einräumte, Nachholbedarf – vor allem an den Ortsausgängen, aber beispielsweise auch auf dem Rundweg in Teuschnitz sowie auf dem Radweg in Wickendorf. Auch in Haßlach seien ihm verschiedene Plätze gemeldet worden. „Wir sind gerne bereit, das zu machen. Aber Hundekübel sind nicht billig“, informierte er, dass die bisher aufgestellten Modelle pro Stück 600 Euro kosteten.

Diskussion um Kampfhunde

Nachdem die Hundesteuer in Teuschnitz seit 1981 nicht angepasst worden war, beschloss der Stadtrat – auf Vorschlag der Verwaltung – eine Anhebung von bislang 11 Euro auf 40 Euro pro Hund. Dies entspricht der Anpassung an die Inflation seit 1981 wie auch dem Durchschnitt der Hundesteuer in den Landkreis-Kommunen. Gegenteilige Meinungen vertraten hier unter anderem Stefan Srocka und Michael Hebentanz (beide FW), die eine Fast-Vervierfachung als zu hoch empfanden. Schwer tat sich das Gremium bei der Einführung einer erhöhten Steuer für Kampfhunde, für die die Satzung bisher keinen abweichenden Steuersatz enthielt. Aktuell werden zwei Kampfhunde mit Negativzeugnis in Teuschnitz gehalten. Nach längerem Für und Wider entschied man sich für eine Unterscheidung mit oder ohne Negativzeugnis – als Anreiz für Hundehalter, ihren Vierbeinern einem solchen Test zu unterziehen. Für einen Kampfhund mit Negativzeugnis werden jährlich 150 Euro, ohne Negativzeugnis 300 Euro fällig. 2. Bürgermeisterin Karin Bayer (SPD) hatte dafür plädiert, Kampfhunde mit Negativzeugnis mit dem gleichen Satz wie andere Hunde zu belegen. Während es zu den jeweiligen Beschlüssen Gegenstimmen gab, wurde die neue Satzung einstimmig beschlossen.

Ebenfalls Bestandteil der Satzung ist ein Wegfall der ermäßigten Steuer für Hobbyzüchter. Zudem wird eine Steuerbefreiung von einem Jahr bei Übernahme eines Tieres aus einem Tierheim gewährt. In einer der nächsten Sitzungen will man über eine temporäre Anleinpflicht beraten. Zwecks Anschaffung neuer Hundetoiletten wird Jakob Ausschau nach kostengünstigeren Angeboten halten.

Einstimmig erfolgte die Neufassung der Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter als auch der Satzung über die Erhebung von Erschließungsbeiträgen, die insbesondere bei der Umlage der Erschließungskosten im Neubaugebiet Teuschnitz Aue zum Tragen kommt.

Zustimmung zur Lagerhalle

Grünes Licht gab es für den Bauantrag einer landwirtschaftlichen Lagerhalle in Teuschnitz. Das Baugrundstück ist im Flächennutzungsplan als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Eine solche Halle wäre bis zu einer Größe von 100 Quadratmeter genehmigungsfrei. Der Plan sieht jedoch zwölf mal 20 Meter vor. Daher war der vor ein paar Jahren schon einmal im Stadtrat behandelte Antrag damals mehrheitlich abgelehnt worden. Laut Stefan Raab (CSU/FWG) und 3. Bürgermeisterin Susanne Daum (MiM) habe man mit der Entscheidung Präzedenzfällen vorbeugen wollen. Bei drei Gegenstimmen wurde dem Bauvorhaben schließlich das gemeindliche Einvernehmen erteilt – mit der Auflage, das Gebäude in der Form einzugrünen.

Einstimmig beschlossen wurde die Fortführung des Stadtumbaumanagements für zwei weitere Jahre mit dem Büro CIMA mit Kosten von jährlich 42 000 Euro brutto. Darin enthalten sind 600 Stunden pro Jahr für Präsenztermine vor Ort wie Beratungen für private Sanierungsmaßnahmen, Workshops und so weiter. Vertagt wurde der Tagesordnungspunkt „Aufhebung des Beschlusses der Ausweisung der Sportplatzstraße als Spielstraße“, da die Begehung mit der Polizei noch aussteht. Laut Bürgermeister hat er als Sofortmaßnahme vier Kinder-Verkehrsmännchen bestellt. Drei dieser Aufsteller werden in der Sportplatzstraße errichtet, der vierte in der 30er-Zone in der Rappoltengrüner Straße.

Rappoltengrüner Wehr ohne Kommandant

Nachdem sich nach dem Rücktritt des bisherigen Kommandanten kein Nachfolger gefunden hat, wird die Feuerwehr Rappoltengrün eine Löschgruppe der Teuschnitzer Wehr. Rappoltengrün wurde aus der täglichen Alarmierung unter der Woche bereits rausgenommen. „Es ist wichtig, dass sie Löschgruppe bleibt. Die Aktiven kennen die Gegebenheiten dort am besten. Der Erstangriff ist sehr wichtig, da die ersten Minuten entscheidend sind“, zeigte sich der Bürgermeister erleichtert. Die Wahlen der neuen Kommandanten der Wehren Wickendorf und Teuschnitz, Andreas Leitz sowie Christian Müller, sowie deren Stellvertreter Anna Jakob und Florian Trost wurden vom Gremium bestätigt.

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