Fleischeslust lockt die Coburger schon seit Langem nicht mehr in den Steinweg 29: Die „Hofschlachterei Schlick“, deren Name noch immer an der Marmorfassade prangt, ist längst Geschichte. Jahrzehnte standen der Laden und die Wurstküche leer, bis sie 2016 von der Wohnbau- und Stadtentwicklungsgesellschaft wiederbelebt wurden. 2019 entdeckte das Landestheater die einstige Metzgerei als Spielstätte, die sich ob ihres morbiden Charmes vortrefflich für experimentell Formate eignet. Nach der Premiere mit Dostojewskis „Der Großinquisitor“ erlebte das kleine Kellertheater unter dem Motto „Music & Theatre in the Slaughterhouse“ Live-Hörspiele, Performances und rockende Opernsänger, bis Corona auch dieses Projekt in den Stand-by-Modus zwang.