Schmal ist das Budget, grenzenlos der Idealismus: Solch ein Konzept ist im Kulturbetrieb nicht selten, doch selten tragfähig. Mithin darf dieses Jubiläum als kleines Wunder gelten: Vor 30 Jahren rollte der „Thespiskarren“ des Fränkischen Theatersommers los, um Tragödie und (vor allem) Komödie, Kleinkunst und großes Drama aufs Land zu bringen. Was mit Karl Valentins „Ritter Unkenstein“, Minnesang und Kindertheater bescheiden begann, hat sich zur offiziellen Landesbühne gemausert, beschäftigt heute über 30 Profis (nebst vielen ehrenamtlichen Helfern) und bringt es auf 180 Vorstellungen pro Jahr. Die schönsten Plätze und malerischsten Winkel Oberfrankens (und seiner Nachbarschaft bis Castell und Fürth), idyllische Schlösser und Burgen, Galerien und Museen, Landgasthöfe und Schulhöfe machen die Schauspieler und Sängerinnen alljährlich zur Bühne und trotzen dabei Wind, Wetter und selbst Pandemien.