Weitere 40 000 Menschen haben einen Erst- und Folgetermin erhalten, so die Kassenärztliche Vereinigung, die die Impfkampagne mit Ausnahme der Krankenhäuser koordiniert. Bei beiden Impfstoffen sind zwei Einzelimpfungen zur Immunisierung erforderlich. Wegen des knapp bemessenen Impfstoffs werden zunächst nur bestimmte Bevölkerungsgruppen geimpft, darunter Menschen über 80 Jahre.
Auch unter den Landkreisen liegt der bundesweite Corona-Hotspot Nummer eins in Thüringen. Das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch für den Kreis Saalfeld-Rudolstadt rund 600 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Ramelow erklärte dies hauptsächlich mit zahlreichen Nachmeldungen nach Weihnachten und dem Jahreswechsel. Generell habe er aber seit Wochen vor dieser Entwicklung gewarnt, die häufig auf Ansteckungen im privaten Bereich zurückzuführen sei.
Auch die Kreise Altenburger Land (473,2), Hildburghausen (454,1), Saale-Orla (449,5) und Unstrut-Hainich (414,7) gehören zu den zehn bundesweit am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Landkreisen in diesem Zeitraum.
Insgesamt wurden in Thüringen von Dienstag zu Mittwoch 1216 Neuinfektionen und 59 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet. Die Gesamtzahl der Infizierten in Thüringen seit Pandemiebeginn im vergangenen März erhöhte sich auf 53 527. Am Mittwoch wurden 202 Erkrankte auf Intensivstationen von Kliniken behandelt. Als genesen gelten rund 40 000 Thüringer. Die Gesamtzahl der Todesfälle hat sich seit Anfang Dezember mehr als vervierfacht. Am 1. Dezember waren in Thüringen 360 Tote seit Pandemiebeginn gezählt worden. Am Mittwoch waren es 1468.
Mit den Regeln für den Lockdown, der bis Ende Januar gilt, will sich der Landtag am 20. Januar in einer von der AfD beantragten Sondersitzung beschäftigen, wie Landtagspräsidentin Birgit Keller mitteilte. Grüne, CDU und FDP legten Korrekturwünsche oder Präzisierungen zur seit 10. Januar geltenden Corona-Verordnung der Landesregierung vor.