Nun hat die Leiterin der Tierauffangstation, Siglinde Waschkeit, einen weiteren schwierigen, wenngleich äußerst liebevollen Fall: die Katze „Glöckchen“. „Sie ist zehn Jahre alt und kam in einem sehr schlechten Zustand zu uns“, blickt Waschkeit ein paar Wochen zurück. Ein Spaziergänger hatte das Tier Mitte Februar entdeckt und die Auffangstation verständigt. Und weil sie unterhalb der Georgskirche in einer Hecke am Glockenberg gefunden wurde, stand der Name schnell fest. „Die Katze war wirklich in einem desaströsen Zustand, sie stand lange Zeit auf der Kippe“, erinnert sich Waschkeit. Doch Glöckchen war eine Kämpferin. Nach verschiedenen medikamentösen Behandlungen und Untersuchungen wurde bei ihr eine chronische Darmerkrankung festgestellt. Sie war extrem abgemagert und das eine Auge ist eingetrübt. „Auch die Zähne und das Zahnfleisch hatten bei ihr gelitten“, so Waschkeit. „Doch die Süße hat sich in der Zwischenzeit sehr gut erholt und braucht außer einem Spezialfutter und einem Medikament nur noch ganz viele Streicheleinheiten“, stellt Waschkeit heraus und ergänzt, dass Glöckchen eine am Anfang etwas zurückhaltende Katze ist, die aber schnell vertrauen fasst. Sie komme mit ihrem Handicap also gut klar, brauch aber auch Pflege, Zuwendung und Ruhe. Nichtsdestotrotz sei Glöckchen sehr verschmust.