Eine Aufgabe, die finanziell nicht von den Kommunen getragen wird. Denn für die hat die Tierschutzinitiative nur die Fundtierversorgung übertragen bekommen – für Hunde, Katzen und andere Haustiere also. Da Nutztiere und Wildtiere nichtunter den Fundkostenpauschalvertrag fallen, müssen die Tierschützer diesen Posten mit Spendengeldern bewältigen. Eine finanzielle Hürde, die nicht zu unterschätzen und absolut notwendig sei, wie Yvonne Jung anhand einiger Beispiele aufzeigt. So muss jedes der aufgefundenen verwaisten Rehkitze für rund sechs Monate lang mit Ziegenmilch versorgt werden. „Diese kostet pro Liter in etwa 2,69 Euro, wobei pro Tag rund zwei Liter verfüttert werden“, so die Tierschützer: 2,69 Euro mal zwei Liter/Tag mal 30 Tage/Monat mal sechs Monate – und schon ist man bei stolzen 968,40 Euro pro Kitz.
Kein Wunder also, dass das durch Spendengelder und Mitgliedsbeiträge vorhandene Budget zur Zeit der „Päppel-Phase“ von Wildtieren doch beträchtlich dahinschwindet. Unbezahlbar bleibt der Einsatz der meist ehrenamtlichen Tierfreunde: „Mit viel Herzblut und Schlafmangel werden die kleinen Racker liebevoll umsorgt – und das selbstverständlich Tag und Nacht, denn so ein ,Säugling’ will schon mal alle drei Stunden sein lauwarmes Fläschchen genüsslich nuckeln“, erzählt Yvonne Jung.
So sind die fleißigen Helfer rund um TI-Vorsitzende Britta Merkel neben der regulären Versorgung der Tierheim-Bewohner rund um die Uhr beschäftigt und im Einsatz. „Und stündlich können neue Notfellchen dazu kommen – denn Unfälle oder Umwelteinflüsse nehmen selten Rücksicht auf Wochenende oder Tageszeiten“, ergänzt Yvonne Jung. Dennoch könnten die kleinen Waisen jederzeit sicher sein, dass die Tierfreunde immer zur Stelle stehen und aus vollster Überzeugung Leben retten, wo sie können.
Ein weiteres Problem das den Tierschützern übrigens ebenfalls zu schaffen macht, sind die explodierenden Stahl- und Holzpreise. Da in diesem Jahr mit dem Neubau für Nutztiere und dem Waschbärgehege begonnen werden soll (die Neue Presse berichtete), hofft die TI nun auf viele tierliebe Spender.
Neben Aufzuchtmilch (Ziegenmilch Andechser Natur, 3 Prozent) und Geldspenden (DE84 7935 0101 0009 1044 64) freut sich die TI Haßberge über Materialspenden (nach Absprache) oder über tatkräftige Helfer mit handwerklichem Geschick.
Mehr Infos und Kontakt über www.tierheim-hassberge.de