Tierschutz Coburg Pferdegnadenhof im Itzgrund sucht Helfer

Nina Hopf und zwei ihrer geretteten Wallache. Bei aller Liebe braucht es aber eben auch tatkräftige Unterstützer, um die Pferde zu versorgen. Foto: Frank Wunderatsch/Frank Wunderatsch

Tierschutz ist häufig ehrenamtliche Arbeit, doch nicht jeder will sich die zusätzlichen Pflichten aufbürden. Eine Altersresidenz für Wallache sucht nun händeringend nach tierlieben Helfern. Das sind die Aufgaben.

 
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Was passiert mit Pferden, wenn sie nicht mehr wirtschaftlich oder sportlich genutzt werden können? Für Nina Hopf vom Pferdegnadenhof Itzgrundhof ist die Antwort selbstverständlich: „Wir nehmen Tiere, die alt sind oder hinken oder nicht mehr verkauft werden können, und leisten somit einen Beitrag für den Tierschutz.“

Nur wenige kommen wirklich vorbei

Hopf ist Initiatorin des ehrenamtlich geführten Vereins in Schottenstein, der als Gnadenhof für Wallache fungiert und derzeit zwölf Pferden als Altersresidenz dient. Doch obwohl in den vergangenen drei Monaten zwei der ehemals 14 Tiere verstorben sind, ist die Arbeit nicht weniger geworden. Das hat Hopf dazu veranlasst, in den sozialen Medien um Hilfe zu bitten: „Wir suchen ganz dringend nette, aufgeschlossene und fleißige Mädels oder Jungs, die uns auf dem Hof unterstützen möchten. Wir brauchen helfende Hände, die auch Spaß dran haben, Stallarbeiten wie Ausmisten und Pferdepflege zu übernehmen.“ Es müsse nicht jeden Tag sein, willkommen sei jede Hilfe.

Auf die Anzeige haben sich zwar einige Interessenten gemeldet, aber nur wenige kommen vorbei. Die meisten geben oft auch schnell auf, denn die Arbeit ist nicht leicht, bekennt Hopf: „Es braucht nicht viel Erfahrung, aber vor allem muss man in der körperlichen Verfassung dazu sein, ein bisschen was aushalten können und natürlich tierlieb sein“, sagt Hopf.

Gymnastik für Pferde

Ausmisten, füttern, Pferde putzen, vielleicht auch mal Zäune reparieren, Verbände und Futter vorbereiten, das seien die anfallenden Arbeiten, bei der am Hof Hilfe benötigt wird. „Das Misten allein dauert schon drei Stunden“, erklärt die Tierschützerin. Die sechs auf dem Hof ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder bräuchten dringend ein paar Hände mehr, Angestellte könne sich der auf Spenden angewiesene Verein nicht leisten. Darum hofft man auf tierliebe Jugendliche.

Den Hof hat Nina Hopf 2015 gegründet, erzählt sie: „Ich bin Tierarzthelferin, und mit 19 Jahren habe ich mir einen alten Bauernhof gekauft. Ich hatte selbst ein Pferd und wollte ein weiteres dazu holen.“ Doch dann wurden es immer mehr Pferde, die Hilfe brauchten. Geritten werden die Wallache nicht, stattdessen machen die Pfleger mit ihnen Gymnastik-Übungen, um beispielsweise alte Verletzungen oder zurückgebildete Muskulatur wieder auszugleichen, um eine Schonhaltung zu erreichen: „Wir wollen, dass es den Pferden so gut wie möglich geht und arbeiten mit ihnen nur an der Hand.“ Der Gnadenhof in Schottenstein ist auf Google Maps schwer zu finden – und das mit Absicht: „Irgendwann standen jeden Samstag um sieben Uhr Menschen vor meiner Tür und wollten den Hof sehen. Das war dann irgendwann zu viel.“ Interessenten und Besucher sollten sich deshalb vorher telefonisch anmelden, wenn sie vorbeikommen möchten. Weitere Informationen zum Hof gibt es auf www.itzgrundhof.de.

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