Gerade zu Beginn ist es sinnvoll, die Rezepte, die man sowieso gerne kocht und vielleicht gar nicht so viele tierische Bestandteile enthalten, mal vegan zuzubereiten, raten Isabelle von Meer und Julia Stephan vom veganen Kochblog „Zucker&Jagdwurst“. Statt tierischer Sahne verwende man pflanzliche Sahne, statt tierischer Butter pflanzliche Butter und statt tierischem Hackfleisch pflanzliches Hackfleisch.
Milchprodukte: Man hat die Qual der Wahl
Pflanzliche Milchalternativen gibt es viele: Drinks und Joghurt aus Hafer, Soja, Kokos, Reis oder Mandeln. Wenn man den Pflanzendrink aufschäumen will, sollte man zu einem Barista-Getränk greifen. „Es dauert eventuell etwas Zeit, bis man den Pflanzendrink gefunden habt, der einem am besten schmeckt“, sagen Isabelle von Meer und Julia Stephan. Geduld und mehrere Produkte auszuprobieren lohne sich.
Margarine ist immer vegan, zudem gibt es vegane Butter, die etwas fester ist. Sahne lässt sich ersetzen durch Hafer- oder Sojacuisine und andere vegane Kochcremes. Für Quiches und Käsekuchen kann man natürlich auch zu einem Produkt wie Seidentofu greifen, der ist ziemlich cremig und geschmacksneutral.
Fleisch und Fisch: Fast alles geht auch vegan
„Es gibt inzwischen wirklich ziemlich gute pflanzliche Wurst- und Fleischprodukte“, finden Isabelle von Meer und Julia Stephan. „Vor zehn Jahren hätten wir nie gedacht, dass es mal so leckeren veganen Eiersalat, Fleischsalat, Teewurst, Burger-Patties, Grillwürstchen und Co. zu kaufen geben wird.“ Spaghetti bolognese oder Lasagne kann man mit Linsen oder Sojagranulat zubereiten. Eine ähnliche Konsistenz und Geschmack wie Dönerfleisch bekommt man mit gewürzter Jackfrucht hin. Für Burger gibt es vegane Bratlinge, statt Chicken Nuggets gibt es Nuggets aus Weizen oder Soja.
Bei Austernpilzen oder Jackfrucht ist die faserige Konsistenz ähnlich wie bei Fisch. Vegane Fischstäbchen gibt es im Supermarkt zu kaufen, etwa aus Reisflakes. Wer an Fisch vor allem das Salzige liebt, sollte Gerichte mit Algen ausprobieren.
Eier: mit Leinsamen oder Apfelmus ersetzen
Zum Backen werden Eier meist nur als Bindemittel verwendet. Dies geht auch mit Leinsamen. Dazu lässt man 20 Gramm geschrotete Leinsamen wenige Minuten mit 50 Gramm Wasser quellen. Die Masse entspricht einem Ei. Ebenfalls gut funktionieren 60 bis 80 Gramm Apfelmus. Alternativ gibt es auch im Supermarkt fertigen Ei-Ersatz.
Käse: stattdessen Hummus, Aufstriche, veganen Käse
Diana Scholl rät Fans von Brotzeiten dazu, diverse vegane Frischkäse, Aufstriche und Aufschnitte zu testen „und sich dann an das zu halten, was auch wirklich schmeckt“. Käse-Alternativen gibt es auch zum Überbacken, meist sind die Produkte auf Mandel- oder Kokosbasis. Vor allem in Bioläden findet sich eine große Auswahl an veganen Brotaufstrichen. Sie bestehen großteils aus Gemüse und Gewürzen, manchmal aus Sonnenblumenkernen. Weitere Alternativen fürs Sandwich sind Hummus, (angebratener) Räuchertofu, Falafel- oder Gemüsebällchen.
Snacks: kein Honig und Obacht bei Gummibärchen
Weil Honig durch die Arbeit von Bienen zustande kommt, verwenden Veganer lieber Zuckerrübensirup, Agavensirup oder Birnendicksaft. Auch in vielen Süßigkeiten sind tierische Bestandteile enthalten, etwa Milch in Schokolade oder Gelatine in Gummibärchen. Doch es gibt diverse pflanzenbasierte Alternativen. Chips sind meist automatisch vegan, bei Wein sollte man vielleicht etwas genau hinschauen.