Mit der damals erst elfjährigen Koharu Itagaki und ihrer Mutter Shinobu wurde die Mannschaft durch zwei Spielerinnen vom TSV Bad Königshofen ergänzt. Dann schlug Corona zu und die Saison wurde abgebrochen. In den wenigen Spielen, die ausgetragen wurden, deutete sich ab, dass um den Meistertitel mitgespielt werden würde. Nachdem bekannt wurde, dass aus der Oberliga Bayern Mannschaften zurückziehen werden, „nahmen wir die Chance wahr und meldeten unsere Damen in die fünfthöchste Bundesspielklasse für die Saison 2021/22“, erklärt Norbert Thumser, „es ist schon ein beachtlicher Weg, den der TSV Bad Rodach mit seiner Damenmannschaft innerhalb kürzester Zeit hinter sich hat und der nun auch noch weitergeht.“
Platz eins oder zwei?
Obwohl bereits vor dem letzten Spieltag der TSV Bad Rodach als feststehender Meister gehandelt wurde, hätte es durchaus auch nur Platz zwei in der Tabelle werden können. Für den TSV stand fest, dass man auf ihre Nummer eins Koharu Itagaki würde verzichzen müssen. Die Elfjährige befand sich mit dem Deutschen Tischtennisbund auf einem WTT Youth Contender in Linz. Die Nummer zwei, Camila Castillo, stand ebenfalls nicht zur Verfügung. Die Chilenin weilt aktuell in ihrer Heimat. Für den TSV war es keine einfache Ausgangssituation für die anstehenden letzten beiden Spiele, da der ESV München Freimann einen Tag vorher auch sein letztes Spiel beim TTC Birkland mit 6:4 gewaonnen hatte und somit feststand, dass aus zwei Partien am letzten Spieltag für Bad Rodach mindestens ein Unentschieden erreicht werden musste.
Am Donnerstag vorher kam aber die überraschende Meldung: Der Post SV Augsburg musste die Begegnung kurzfristig absagen und das Spiel wurde mit 10:0 für den TSV Bad Rodach kampflos gewertet. Somit stand die Meisterschaft bereits fest. Die Damen des TSV hielten aber an ihrem Ziel, wenigstens ein Unentschieden gegen den TSV Lauf zu holen bei, um auf sportlichem Weg die Saison mit der Meisterschaft abzuschließen – und das mit Erfolg.
Vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse, von der sich auch der TSV Lauf erstaunt zeigte, fand die Begegnung statt. Unter den Gästen waren auch Landrat Sebastian Straubel, der Bürgermeister von Meeder Bernd Höfer sowie der 1. Bürgermeister von Bad Rodach Tobias Ehrlicher.
Beide Mannschaften lieferten sich einen tollen Schlagabtausch, der letztendlich verdient mit 7:3 für Bad Rodach endete und die Meisterschaft in der Oberliga auch sportlich besiegelte besiegelte. In der kommenden Saison geht es für die TSV-Damen dann in der Regionalliga Süd weiter.
TSV Bad Rodach - TSV Lauf 7:3. Bienek, Manuela/Schirm, Sophie – Karg, Emilia/Spörrer, Susanne 3:1 (12:10, 10:12, 11:9, 11:9); Schirm, Svenja/Itagaki, Shinobu – Ermer, Saskia/Küber, Alexandra 3:1 (11:8, 11:5, 10:12, 11:9); Bienek, Manuela – Karg, Emilia 1:3 (7:11, 7:11, 11:6, 7:11); Schirm, Sophie – Ermer, Saskia 3:2 (7:11, 11:9, 11:5, 9:11, 11:8); Schirm, Svenja – Spörrer, Susanne 3:2 (11:9, 6:11, 4:11, 11:7, 14:12); Itagaki, Shinobu – Küber, Alexandra 3:1 (11:5, 12:14, 11:9, 11:9); Bienek, Manuela – Ermer, Saskia 1:3 (11:9, 8:11, 8:11, 8:11); Schirm, Sophie – Karg, Emilia 2:3 (11:5, 4:11, 4:11, 11:7, 8:11); Schirm, Svenja – Küber, Alexandra 3:2 (14:12, 3:11, 9:11, 13:11, 13:11); Itagaki, Shinobu – Spörrer, Susanne 3:0 (11:5, 11:7, 11:7).