Diese war rund eine Viertelstunde später zur Stelle, doch für die meisten Bewohner, die nicht im Erdgeschoss untergebracht waren, kam jede Rettung zu spät. Vermutlich seien sie an Rauchvergiftung gestorben, sagte der Leiter des Rettungseinsatzes, Philippe Hauwiller, am Mittwoch.
Nach Angaben des Bürgermeisteramts von Wintzenheim befanden sich 28 Menschen in der Unterkunft, als der Brand ausbrach. Demnach hatte die Besitzerin aber einen Vertrag zur Unterbringung von nur 16 Übernachtungsgästen unterzeichnet. Laut Kielwasser dauerten die Ermittlungen, ob die erlaubte Maximalzahl für die Unterkunft eingehalten wurde, noch an.
Nur eine Teilnehmerin hat überlebt
Der Ferienaufenthalt war von mehreren Organisationen für Menschen mit einer Lernbehinderung ausgerichtet worden. Nach Angaben des Vorsitzenden eines Vereins namens AEIM, der sich um Menschen „mit geistigen Einschränkungen“ kümmert, hat nur eine der fünf Teilnehmer und Teilnehmerinnen seiner Organisation an dem Ferienaufenthalt am Fuße der Vogesen den verheerenden Brand überlebt – indem sie aus dem Fenster sprang.
Die 25-Jährige sei von dem Geräusch der Flammen aufgewacht und ins Erdgeschoss hinunter gegangen, angesichts einer „orangefarbenen“ Wand aber wieder in ihr Zimmer zurückgekehrt, berichtete der Leiter der Organisation AEIM, Denis Renaud, der AFP. Sie habe offensichtlich begriffen, dass es sich „um Flammen“ handelte und die Türe geschlossen. Das habe ihr „die Zeit gegeben, sich zu retten“, sagte Renaud weiter, der mit der 25-Jährigen persönlich reden konnte.
Vergeblich habe die junge Frau noch versucht, die anderen zu wecken, „diese rührten sich aber nicht von ihren Betten“, sagte Renaud. Schließlich sei sie aus dem nächstbesten Fenster gesprungen – und von einem Bewohner aufgefangen worden, der sich bereits aus dem Erdgeschoss retten konnte. Sie habe zunächst unter „äußerstem Schock“ gestanden, sich inzwischen aber auch mit Hilfe ihrer Familie wieder erholt.