Der Mann auf der Anklagebank schluchzt auf. „Es tut mir alles so leid.“ Und: „Wenn ich könnte - ich würde alles ungeschehen machen.“ Mit einem emotionalen Geständnis hat zwei Jahre nach dem tödlichen S-Bahn-Unglück im oberbayerischen Schäftlarn der Prozess gegen den mutmaßlich verantwortlichen Lokführer begonnen. Es sei ihm „unerklärlich, dass ich solche Fehler gemacht habe“, sagte der 56-Jährige am Montag vor einem Schöffengericht am Amtsgericht München. „Es war eigentlich eine ganz normale Tagschicht.“ Bei dem Zusammenstoß zweier S-Bahnen am Valentinstag 2022 gegen 16.35 Uhr mitten im Berufsverkehr war ein 24 Jahre alter Mann getötet worden. Dutzende Menschen wurden teils schwer verletzt, darunter auch der angeklagte Triebfahrzeugführer und sein Kollege aus der entgegenkommenden S-Bahn.