Bevor man am Wochenende die Töpferei von Simone Graßmann in Sülzdorf erreichte, bekam man schon am Ortsausgang von Haina Lust auf farbenfrohe Keramikkunst – Luftballons und Wegweiser zogen die Fans der Tonkunst förmlich auf den Weg nach Sülzdorf. Dort wurden sie direkt in den liebevoll gestalteten Hof der Künstlerin geleitet. Glocken aus Keramik, ein alter Bottich – prall gefüllt mit bauchigen Langschläferwachwerdetassen auf urigem Heubett – führten zu Ständen mit einer Vielfalt an Gefäßen, die allesamt die Handschrift von Simone Graßmann tragen. Dass diese Schrift ganz tief aus ihrem Innern kommt und so jedes getöpferte Stück zugleich ein Stück der Künstlerin in sich trägt, offenbart sich direkt beim Anschauen. „In meinem Tun vereinen sich meine drei Berufe: Porzellanmalerin, Töpferin und Mediengestalterin“, sagte sie und freut sich auf die Marktsaison, in der sie Jahr für Jahr ihr Stammpublikum trifft. Besonders fachkundiges Publikum zieht ihrer Meinung nach der Römhilder Keramikmarkt an. Besonders anziehend für Simone Graßmann ist der Markt in Waldenburg, weil dieser für sie eine Rückkehr in die Gegend ihrer Lehrjahre und damit Begegnungen mit vielen Wegbegleitern bedeutet.