Coburger Leseratten Abenteuer in Worten

Gut lesen können sie alle, aber jetzt wetteifern die Schulsieger des Vorlesewettbewerbs um die nächste Ebene. Und der Jury fällt die Entscheidung schwer.

 
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So sehen echte Leseratten aus: Die Schulbesten aus Coburg Stadt und Land freuen sich mit dem Kreissieger Maximilian Kohles (Mitte) über ihre Buchpreise. Auch Moderatorin Martina Riegert (links) und Mitorganisatorin Andrea Burgsmüller waren begeistert. Foto: NP/Maja Engelhardt

„Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich gewinne und aufgeregt war ich auch, aber ich habe mich einfach auf mein Buch konzentriert und dann ging es schon“, Maximilian Kohles, Sechstklässler am Coburger Gymnasium Ernestinum, strahlt. In den Händen hält er gleich zwei Bücher - beides Preise, über die sich der Sieger des Vorlesewettbewerbs der sechsten Jahrgangsstufe auf Kreisebene sichtlich freut und die er stolz in der Aula der Coburger Rückert-Mittelschule präsentiert. Da ist zum einen das Werk von Jasmine Warga „Res will nach Hause“, das nur er erhält und zum anderen Louisa Söllners „Die wundersamen Talente der Kalendario Geschwister“, das für alle Teilnehmenden bereitliegt. Extra für sie mit Widmung vom Verlag zum Vorlesewettbewerb.

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„Sieger seid ihr ja alle bereits, nämlich die Besten Eurer Schule“, so formulierte es Moderatorin Martina Riegert von der Buchhandlung Riemann in ihren Begrüßungsworten. Und dass die insgesamt acht teilnehmenden Jungen und Mädchen alle wunderbar lesen können, zeigte sich dann rasch. Klar verleidete das Lampenfieber mal zu rascherem Vortragen oder zu ungenauer Intonation, doch dass die jungen Leseratten gerne und oft in Bücher schauen, war klar zu erkennen. Zuerst ging es ans dreiminütige – mit Stoppuhr überwachter - Lesen eines mitgebrachten und zu Hause geübten Textes. Viel Lustiges und Fantasievolles war da zu hören, von Ungeheuern, Hexen, Schokoladenmagiern und deren Abenteuer, aber auch Worte über die NS-Zeit sowie zu Achtung des Anderen.

Letztere hat Maximilian gewählt, er liest aus „Milchkaffee und Streuselkuchen“ von Carolin Philipps, ein Werk, das mit dem UNESCO-Kinderliteratur-Preis für Toleranz 2000 ausgezeichnet wurde. „Sonst schmökere ich gerne in ,Gregs Tagebuch‘ und mag Fußballgeschichten“, berichtet er. Fußball spielt auch in seinem realen Leben eine große Rolle, der Zwölfjährige, der jeden Tag vor dem Zubettgehen liest, ist Mitglied beim FC Coburg und verbringt dort viel Zeit auf dem Platz. Und in seiner weiteren Freizeit nimmt er gerne die Gitarre zur Hand und spielt.

Im zweiten Teil mussten die Schüler zwei Minuten lang einen unbekannten Textauszug lesen: „Als Anders in mein Leben rollte“ von Ariane Grundies und auch da schlugen sich die Bücherwürmer mit Bravour. So fiel es der Jury, bestehend aus der Kinderbeauftragten Karin Burkhard-Zesewitz, Andrea Burgsmüller, Leiterin der Kinder-und Jugendbuchabteilung der Coburger Stadtbücherei, Tina Lehmann vom Amt für Schulen, Kultur und Bildung, sowie Vorjahressiegerin Lotta Rauscher und Redakteurin Maja Engelhardt, nicht, den Besten zu ermitteln: „Die Entscheidung war schwer und ganz knapp“, so Andrea Burgsmüller, „doch Einer muss es ja dann schließlich sein.“

Für Maximilian geht es nun in die nächste Runde, zum Bezirksentscheid, der wahrscheinlich in Bamberg stattfinden wird.