Coburg Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern

Wolfgang Desombre
Der Verein Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern unterstützt mit je 3000 Euro die Stiftung krebskranke Kinder und die Tschernobylhilfe Neustadt bei Coburg. Von links: Rüdiger Hopf, Hans Schreiber, Sarah Müller, Dieter Wolf, Tom Schreiber und Ramona Brehm. Foto: /Wolfgang Desombre

Mit ihrer jährlichen Tombola wollen die Handwerker kleine Patienten und ihre Familien unterstützten. So viel kam diesmal zusammen.

 
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Schornsteinfeger haben sich am frühen Samstagmorgen auf dem Coburger Marktplatz getroffen, um die jährliche Tombola zugunsten krebskranker Kinder zu starten. Je 3000 Euro bekamen die Stiftung krebskranke Kinder und die Tschernobylhilfe Neustadt. Der Verein Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern veranstaltet seit vielen Jahren immer am letzten Samstag des Jahres eine Tombola zur Hilfe für krebskranke Kinder. Die Kaminkehrer machen das nicht ohne Grund. Im Jahr 2005 haben sie den Verein „Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern“ gegründet. Überall in Deutschland werden von den Schornsteinfegern Aktionen und Sammlungen durchgeführt, um mit den Spenden betroffenen Kindern und deren Familien zu helfen.

Gegründet wurde der Verein durch den bereits verstorbenen Bezirksschornsteinfegermeister Jürgen Stricker, der durch seine eigene Betroffenheit feststellen musste, dass Handlungsbedarf im Bereich der Kinderkrebsforschung und der Unterstützung der Kinder und Familien besteht, informierte Vorsitzender Hans Schreiber.

Die Umsetzung der Idee, dass sich ein Handwerk, dem man nachsagt, Glück zu bringen, bundesweit für krebskranke Kinder einsetzt, nimmt zunehmend festere Strukturen an. Immer mehr Kollegen verfolgen mit ihren Aktivitäten das Ziel krebskranken Kindern zu helfen und daran zu arbeiten, dass gesunde Kinder nicht mehr krank werden. Der Erlös der Tombola wird zu 100 Prozent direkt in der Region zur Hilfe von krebskranken Kindern verwendet. Dem Verein lieg es am Herzen, dass der helfende, spendende Bürger „sieht“, dass sein Geld auch dort ankommt, wo es benötigt wird, betonte Hans Schreiber. Das Schornsteinfegerhandwerk konnte bereits durch seine zahlreichen Aktionen über eine Million Euro zur Hilfeleistung für krebskranke Kinder übergeben.

Der humanitärer gemeinnützige Verein Tschernobylhilfe Neustadt hatte sich vor 27 Jahren auf die Hilfe von Kindern aus den von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Gebieten gegründet. Auch Jahre nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl ist die radioaktive Strahlenbelastung immer noch präsent. Die Reaktorkatastrophe vom 26. April 1986 hat Millionen Menschen zu Opfern und riesige Gebiete unbewohnbar gemacht. Noch viele Generationen werden an den Folgen der atomaren Verstrahlung gesundheitliche Konsequenzen tragen müssen. Es sind die Kinder, die am stärksten und vielfältigsten betroffen sind. Seit mehr als einem Viertel Jahrhundert nimmt sich die Tschernobylhilfe um Dieter Wolf vier Ortschaften um den Reaktor an. Mehr als 500 Kinder aus dem betroffenen Gebiet konnten einen Erholungsurlaub in der Region Coburg verbringen, sagte Wolf.

Die Stiftung krebskranke Kinder betreut derzeit 65 Familien und 20 Kinder vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter, die akut an Krebs erkrankt sind, berichtete Vorstandsmitglied Rüdiger Hopf. Die Stiftung betreut auch Familien, wo Kinder bereits verstorben sind. Der Stiftungszweck wird durch eine direkte Unterstützung der betroffenen Familien und durch die Förderung des Aufbaus einer Knochenmarkspenderdatei erfüllt. Erkranke ein Kind an Krebs, verändere sich der Alltag einer Familie dramatisch. Neben der medizinischen Hilfe unterstütze die Stiftung mir Rat und Tat, so Rüdiger Hopf. Dabei helfe die lange eigene Erfahrung der Personen im Stiftungsvorstand und die Geld-Hilfe aus den Stiftungserträgen. Diese werde für die Finanzierung der vielfältigen Aufgaben genutzt, die nicht durch Dritte, wie der Krankenversicherung, abgedeckt werden.

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