Touren durch die Haßberge Auf dem Rad geht’s jetzt rund

Martin Schweiger
Landrat Wilhelm Schneider (Mitte) eröffnete am Sonntag auf dem Hofheimer Marktplatz mit zahlreichen Ehrengästen die neuen 23 Themenradtouren. Foto: Martin Schweiger

23 Themenradtouren wurden am Wochenende offiziell eröffnet. Damit die Radler auch den richtigen Weg finden, gibt es die App „Digitaler Entdeckerguide“.

 
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Die Region rund um die Haßberge und den nördlichen Steigerwald ist für Radfahrer ein Stück attraktiver geworden. Am Sonntag erfolgte auf dem Marktplatz in Hofheim der Startschuss für 23 neue Themenradtouren im Rahmen eines Raderlebnistages.

Landrat und Vorsitzender von Haßberge Tourismus e.V. Wilhelm Schneider freute es besonders „nach zweieinhalb Jahren voller Besprechungen, Abstimmungen und Terminen mit Ihnen gemeinsam feierlich das neue freizeittouristische E-Radthemen-Tourennetz zu eröffnen.“ Für das Projekt war in erster Linie das Team des Haßberge Tourismus e.V. unter der Leitung von Susanne Volkheimer verantwortlich. Sie und ihr Team, allen voran Christof Dilzer, haben die Touren zusammen mit den touristischen Partnern aus 58 Gemeinden und sechs Landkreisen entwickelt. Das Projekt kostete rund 230.000 Euro und wurde mit 135.000 Euro aus EU-Geldern gefördert. 97 Informationstafeln und 588 Wegweiser wurden erneuert. Knapp 1700 Routenlogos wurden verbaut und dies alles mithilfe von Bauhofmitarbeitern oder Radwegbeauftragten.

Bis auf sechs überregionale Fernradwege, wie etwa der Main-Radweg, besteht das neue Tourennetz nun ausschließlich aus Rundtouren im Halb- und Ganztagsformat. Die Touren sind maximal 60 Kilometer lang und haben maximal 500 Höhenmeter – ein Pensum um im Urlaub entspannt zu radeln, sich etwas anzuschauen und gemütlich einzukehren. Das Besondere dabei: auf jeder Route steht immer ein bestimmtes Thema im Vordergrund um den Erlebnisfaktor zu steigern. Es geht beispielsweise um die Gründungsgeschichten der historischen Orte der Region oder um das fränkische Sprachgenie Friedrich Rückert und weitere Gelehrte wie Regiomontanus oder Abt Alberich Degen, der die Silvanerrebe nach Franken brachte. Schöne Fachwerkgebäude werden ebenso thematisiert wie die Burgen und Schlösser an der Schnittstelle von Bier- und Weinfranken, sowie die zahlreichen Naturschönheiten. Bei der Tour „das Vermächtnis des letzten Ritters“ geht es beispielsweise um Christian Truchseß von Wetzhausen zu Bettenburg, der anders als seine adeligen Zeitgenossen nicht als General, sondern als Kirschenbaron, König seiner eigenen Tafelrunde und als „letzter Ritter Frankens“ in die Geschichtsbücher ein. Auf der Tour „Zisterzienser Radweg Süd“ erfährt man, wie Mönche des Zisterzienser-Klosters Ebrach Flur, Wald und Dörfer für ihre Bedürfnisse umgestaltet haben und wie dies bis heute die Landschaft prägt.

Von Theinheim im nördlichen Steigerwald bis hoch nach Irmelshausen im Grabfeld, von Schonungen bis nach Heldburg kann die Region nun per Rad erkundet werden. Um den Überblick zu erleichtern, wurde ein neue Faltkarte aufgelegt, die bereits zweimal nachgedruckt werden musste. Über 25.000 Exemplare wurden bereits an Gäste versendet, auf Messen verteilt oder in Tourist-Informationen ausgelegt. Mit der Handy-App „Digitale Entdeckerguide“ erhält der Radler und die Radlerin spannende Hintergrundinformationen zum jeweiligen Thema der Route. Die App ermöglicht es, sich eine dreidimensionale Rekonstruktion der Burgruine Bramberg anzusehen, sich ein Gedicht von Friedrich Rückert anzuhören oder ein kurzes Video anzuschauen, wie im Abt-Degen-Tal Wein gemacht wird. Nach der offiziellen Eröffnung nutzten viele Biker das Angebot, verschiedene Touren mit erfahrenen Guides auf ihrem E-Bike zu erkunden.

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