Tourismus in Coburg Weniger Gäste, mehr Übernachtungen

Was für eine Aussicht: Live-Bilder in HD-Qualität, aufgenommen vom Turm der Morizkirche, zeigen der ganzen Welt Coburg von oben und machen Lust darauf, die Stadt zu besuchen. Das findet im Geschäftsbericht des städtischen Eigenbetriebs Coburg Marketing besondere Erwähnung. Foto: Rainer Brabec/Stadt Coburg

Die Pandemie belastet das Tourismusgeschäft der Stadt Coburg. Aber es gibt auch eine gute Nachricht.

 
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Veranstaltungen, Einzelhandel, Hotels und Gaststätten, Tourismus – sie haben auch in Coburg unter den Einschränkungen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr stark gelitten. Das hebt Horst Graf, Leiter des städtischen Eigenbetriebs Coburg Marketing, in dessen Geschäftsbericht für 2021 hervor. Diesen stellte Graf dem Stadtrat am Donnerstag vor und sprach von einem „bitteren Jahr“ für die Branchen.

Im Kongresshaus Rosengarten brachen fast alle gebuchten großen Veranstaltungen, Tagungen und Kongresse ein. Events wie das Samba-Festival, das Vogelschießen und der HUK Coburg-Open-Air-Sommer wurden ersatzlos gestrichen. Die Abhaltung des Weihnachtsmarktes wurde kurz vor dessen Eröffnung von der bayerischen Staatsregierung verboten. Dies sei, so Graf, besonders bestürzend gewesen, da die Buden bereits aufgebaut waren und Händler ihre Waren schon einräumten.

„Neustart Kultur“

Es gab aber auch Positives. Dazu zählt Horst Graf das Bundesprogramm „Neustart Kultur“. An acht Veranstaltungstagen im Sommer mit über 200 Mitwirkenden konnte sich die Coburger Kulturszene dank der staatlichen Förderung präsentieren. Mehr als 140 000 Euro seien so in die lokale Kultur- und Veranstaltungsszene geflossen, davon allein 65 000 Euro an Gagen. Die Zuwendung habe rund 105 000 Euro betragen.

Entscheidende Kennzahlen im Tourismus sind laut Horst Graf die Übernachtungen und Ankünfte sowie die durchschnittliche Aufenthaltsdauer. Zwar sei die Zahl der Ankünfte von Gästen in Coburg im vergangenen Jahr mit 36 788 um 9,4 Prozent gegenüber 2020 zurückgegangen, doch hätten die Übernachtungen mit 76 579 um 3,1 Prozent und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer mit 2,1 Tagen (Vorjahr: 1,8 Tage) zugenommen. Dies lasse erkennen, „dass eine Städtereise nach Coburg im Rahmen eines Kurztrips interessant ist“, heißt es im Geschäftsbericht. Das Hoch bei den Urlauberzahlen in der Jahresmitte sei dem typischen Saisonverlauf geschuldet, da es wenig coronabedingte Einschränkungen gegeben habe. Der drastische Rückgang bei den Übernachtungen ausländischer Gäste – eine bundesweit zu beobachtende Entwicklung – sei auf die Einschränkungen des weltweiten Reiseverkehrs zurückzuführen.

Fortschritt

Onlinemarketing spielt für Coburg eine wichtige Rolle. Die Internet-Homepage wurde neu gestaltet, es werden Newsletter versandt, soziale Netzwerke bespielt, und die am Turm der Morizkirche installierte Webcam sendet Live-Bilder, die eingebunden sind in das Programm des Fernsehsender ARD Alpha. Dies zeuge „von Fortschritt und dem Bestreben, den Auftritt der Stadt Coburg emotional aufzubereiten und (...) das Image von Coburg neu zu formen und umzusetzen“, so der Geschäftsführer von Coburg Marketing. Nicht vernachlässigt werden klassische Medien wie Prospekte, Hörfunk, Zeitungen und Magazine. Die Veröffentlichungen und deren Reichweiten sind im Geschäftsbericht aufgelistet, ebenso die Veranstaltungen, die Coburg Marketing gemeinsam mit dem Citymanagement und den „Stadtmachern“ in diesem Jahr plant. Diese hängen allerdings vom Verlauf der Corona-Pandemie ab.

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