Tourismus in den Haßbergen Gäste reisen gerne in die Region

Günther Geiling
Bei den Onlinebuchungen ist die Tendenz im Landkreis Haßberge steigend und auch die Übernachtungszahlen gehen nach oben. Foto: /Carsten Koall/dpa

Thema im Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport und regionale Entwicklung waren in dieser Woche ein Museums-Pass, Förderungen sowie positive Gästezahlen. Negativ: Für den Kunstpreis haben sich bisher nur zwei Künstler aus dem Landkreis beworben.

 
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Die Kulturbranche hat während der Corona-Pandemie sehr stark gelitten. Wenn im Jahr 2022/23 für das Kunststück das Thema „wertvoll“ ausgewählt wurde, dann soll das gleichzeitig eine Hommage an die durch Corona leidende Kulturbranche sein. Gleichzeitig sind Sonderausstellungen und Aktion in Museen geplant und ebenso wird wieder der „Kunstpreis 2022“ unter Künstlern der Metropolregion Nürnberg ausgelobt. Mit diesen und weiteren Themen befasste sich der Ausschuss für Kultur, Tourismus, Sport und regionale Entwicklung auf seiner Sitzung in Haßfurt.

Kultur-Koordinatorin Katharina Eckstein erinnerte daran, dass das „Kunststück“ seit dem Jahre 2001 fester Bestandteil des kulturellen Programms im Landkreis Haßberge ist. Schwerpunkte seien bisher die bildende Kunst, klassische Musik und Kulturfilme gewesen. Zum vierten Mal wird nun der „Kunstpreis“ ausgeschrieben, an dem sich Künstler aus der Metropolregion Nürnberg beteiligen können. Bisher seien schon 14 Bewerbungen eingegangen, davon aber nur zwei aus dem Landkreis Haßberge. Sie hoffe, dass sich noch einige heimische Künstler anmelden. Bis zum 30. Juni könne man sich bewerben. Thematisch stehe „Mensch& Raum“ im Mittelpunkt und damit solle ein Bezug zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises Haßberge hergestellt werden. Die Vernissage für die eingereichten Werke ist für 3. November und die Preisverleihung für den Kunstpreis für 4. Dezember 2022 geplant.

Susanne Volkheimer, Geschäftsführerin vom Haßberge-Tourismus, berichtete dann über den „Landkreis-Tourismus“. Zwischen dem Landkreis und den Gemeinden gibt es ja eine „Arbeitsgemeinschaft Landkreistourismus“. Diese sei aber nicht zu verwechseln mit den beiden „Tourismusverbänden Haßberge beziehungsweise Steigerwald“ und auch nicht mit den „Naturparkvereinen Haßberge beziehungsweise Steigerwald“. Die Arbeitsgemeinschaft sei vielmehr Bindeglied zwischen allen vier Vereinen.

Volkheimer informierte dann über das Thema „Onlinebuchbarkeit kann so einfach sein – neue Gäste gewinnen“, mit dem sich 150 Teilnehmer aus 100 Betrieben beschäftigt hätten. Aktuell gebe es 58 onlinebuchbare Gastgeberbetriebe, davon fünf bis zehn Gastgeber aus dem Steigerwald. „Bei den Onlinebuchungen ist die Tendenz steigend und auch die Übernachtungszahlen gehen nach oben. Die Übernachtungszahlen sind im Jahr 2021 im Landkreis Haßberge um 3,2 Prozent auf 128 708 und im Naturpark Haßberge um 13,2 Prozent auf 229 069 Personen gestiegen.“

Bei den Werbemaßnahmen stellte sie neue Faltkarten vor und es gebe auch neue Angebote mit dem VGN. Im abgelaufenen Jahr seien mit dem „Burgen-Express“ 600 und mit dem Bier- und Weinexpress 350 Gäste gefahren. Seit Sonntag fahren die Freizeitbusse wieder und ab Juni gelte dafür auch das 9-Euro-Ticket, sodass man das Auto stehen lassen könne. Auch der „Heimat-Hopper Ebern – Rodach“ nehme seine Fahrten wieder auf.

Volkheimer bezifferte den Haushalt auf 100 754 Euro. „Wir freuen uns, wenn wir weiterhin das Vertrauen für die nächsten Jahre bekommen, um den Freizeit- und Tourismussektor gemeinsam Schritt für Schritt voranbringen zu können.“

Neu eingeführt wird auch ein „Museums-Pass“ für Kinder, den man auch „Heimatforscher-Pass“ nennen wolle. Zielgruppe für die Ausgabe sind junge Familien, Großeltern mit Enkeln und Grundschulklassen. Dabei gebe es ein Begleitheft, das von Künstlerin Melina Müller aus Hofheim mitgestaltet wird und die Ausgabe der Unterlagen erfolge an die Grundschulen über das Schulamt, eventuell mit den Jahreszeugnissen, sodass der Pass in den Sommerferien bereits nutzbar sei.

LAG-Geschäftsführerin Karin Gadamer warf dann einen Blick auf die aktuelle Förderperiode 2014 bis 2022, bei der man 2,5 Millionen Euro an Leadermittel gebunden habe, bei einer Investitionssumme von 4,5 Millionen Euro. Trotz Corona habe man auch jetzt noch zehn Projekte ins Rollen bringen können. Als Beispiele für Einzelprojekte nannte sie die Umgestaltung der Terrassengärten im Schloss Oberschwappach, auch zu einem internationalen Begegnungsort. Mit einer Förderung von 1,17 Millionen Euro habe man dabei eine Spitzenförderung erhalten. 40 000 Euro seien für das MINT-Labor in Haßfurt und 47 500 Euro für die „Alte Schmiede“ in Happertshausen geflossen. Außerdem seien das Mobilitätskonzept, das Kommunalbrau- und Backhaus in Rügheim und das Haus auf dem Zeilberg gefördert worden.

Die neue Förderperiode laufe von 2023 bis 2027 und hierfür habe man die Interessensbekundung abgegeben und auch ein Büro mit der Auswahl und Vergabe beauftragt. In Workshops wurden mögliche Entwicklungsziele herausgearbeitet mit den Bereichen:

Natur, Umwelt und Klimaschutz

Bevölkerung und Siedlungsentwicklung

Regionale Wertschöpfung sowie

Kultur, Tourismus und Freizeit. Die Resilienz, die Krisenfestigkeit und Wandlungsfähigkeit in der regionalen Entwicklung, soll dabei ihren Niederschlag finden.

Regionalmanagerin Sonja Gerstenkorn berichtete, dass man in der Förderphase 2019-21 knapp 300 000 Euro an Fördermittel abrufen konnte und man nun auch den Förderbescheid für die Jahre 2022 bis 2024 erhalte habe, mit dem 564 000 Euro bewilligt wurden. Man wolle dabei die Themen Zukunftsperspektive Traumjob, Expedition Heimat, Landleben auf Wohnraumsuche sowie den Energieschub für die Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz angehen. Bei dem Thema „Expedition Heimat“ sei auch an ein Landkreisbuch für Grundschüler und an geführte kulinarische Rundgänge gedacht.

Positiv stellte sie auch das Jobentdecker-Projekt heraus, für das man den Bayerischen Demografiepreis erhalten habe. Landrat Wilhelm Schneider sprach „vom richtigen Projekt zur richtigen Zeit, das deswegen so gut gelaufen ist, weil die klassischen Ausbildungsbörsen an den Schulen durch Corona weggebrochen sind.“ Gleichzeitig wies er darauf hin, dass man für das nächste Projekt noch einige Bewerber suche.

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