Training für 16 Fahrer des Kreisbauhofes Sicher durch den Winter

Christian Licha
Insgesamt 16 Straßenwärter des Kreisbauhofes nahmen an dem ersten Fahrsicherheitstraining für den Winterdienst im Landkreis Haßberge teil. Zusammen mit der Kreisverkehrswacht Haßberge organisierte Straßenmeister Otto Stark (rechts) diese Schulung. Foto: /Christian Licha

Winterliche Straßenverhältnisse sind eine Herausforderung – nicht nur für Autofahrer. Auch der Winterdienst ist dann besonders gefordert. Mit einem Fahrsicherheitstraining hat man sich nun fit für die kalte Jahreszeit gemacht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Haßfurt/Ebern - Noch ist es ruhig an der Wetterfront. Es ist aber nur eine Frage der Zeit, wann sie wieder etwas zu tun bekommen, die Winterdienst-Fahrer des Kreisbauhofes. Um optimal auf die widrigen Straßenverhältnisse vorbereitet zu sein, veranstaltete der Bauhof des Landkreises zusammen mit der Kreisverkehrswacht Haßberge kürzlich ein Fahrsicherheitstraining auf dem Lkw-Parkplatz des Euro-Rastparkes in Knetzgau.

Ein Geschicklichkeitsparcours mit zahlreichen Herausforderungen hatten die Verantwortlichen der Kreisverkehrswacht aufgebaut. Projektleiter Stefan Scherrer, der als Polizeihauptkommissar bei der Inspektion Haßfurt auch das Sachgebiet Verkehr betreut, erläuterte für die 16 Fahrer des Kreisbauhofes die Aufgabenstellungen. Unterstützt wurde er dabei von seinen Kollegen Jochen Wäschenfelder, Christian Schneider und Oliver Beck, die als frühere Fahrlehrer bei der Bundeswehr beste Schulungskenntnisse besitzen. Mit einem Teil des Fuhrparks aus den Dienststellen Haßfurt und Ebern absolvierte das Bauhof-Team die gestellten Aufgaben. Jeder der Lkw beziehungsweise Unimogs war mit einem Schneeschild ausgerüstet. Mit dessen Abmaße galt es sich beim slalom-, vorwärts- und rückwärtsfahren vertraut zu machen. Besonders viel Konzentration forderte eine Übung, bei der die Bauhofmitarbeiter „blind“ mit verbundenen Augen nur nach den Worten eines Einweisers rückwärts zwischen zwei Pylonen fahren mussten. Außerdem wurde das Fahren mit dem großen Schneeschild in einer engen Gasse und die Blickführung des jeweiligen Fahrers geschult.

Auch wenn dieses Fahrsicherheitstraining das erste seiner Art für die Winterdienstler im Landkreis Haßberge war, hatte doch die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer schon viel Erfahrung mit dem großen Gerät. Aber auch zwei frisch ausgelernte Straßenwärter waren dabei, für die der kommende Winter der erste sein wird, in dem Sie alleine am Steuer eines Räumfahrzeuges sitzen. Einer von ihnen ist Henri Nicklaus aus Löffelsterz. Der 19-Jährige war in diesem Jahr sogar der Beste aller Abschlussprüflinge in seinem Beruf. Unter den insgesamt 85 Teilnehmern belegte der nun ausgelernte Straßenwärter Platz eins. Bereits in den letzten beiden Schuljahren glänzte der junge Mann mit einem Notendurchschnitt von 1,14. Demnach ist es wenig verwunderlich, dass Straßenmeister Otto Stark, der das Fahrsicherheitstraining beobachtete, seinem jungen Mitarbeiter eine ausgezeichnete Bewältigung des Parcours attestierte. „Es ist schon etwas ungewohnt mit dem Schneeschild zu fahren“, sagte Henri Nicklaus und gab sich gleichzeitig aber sehr zuversichtlich: „Mit etwas Übung ist alles zu bewältigen“.

Der Kreisbauhof mit seinen zwei Sitzen in der Kreisstadt und im nördlichen Landkreis ist insgesamt für rund 340 Streckenkilometer verantwortlich. Diese hohe Anzahl an Kilometern umfasst wohlgemerkt nur die reinen Kreisstraßen. Für die Bundesstraßen und Staatsstraßen zeichnet das Staatliche Bauamt Schweinfurt verantwortlich, während für die Maintalautobahn A70 die Autobahnmeisterei Knetzgau zuständig ist. Ortsstraßen liegen in der Verantwortung der jeweiligen Kommune. Mit zehn Fahrzeugen, die von den Standorten Haßfurt und Ebern starten, bewältigt der Landkreis seine Aufgabe des Winterdienstes auf seinen Straßen. Drei Lastkraftwagen davon sind von externen Firmen angemietet.

„In der Nacht um 2 Uhr starten zwei Beobachtungsposten und fahren markante Stellen im Landkreis ab“, erklärt Straßenmeister Otto Stark. Stellt der Beobachtungsdienst Schnee oder Glätte fest, werden unverzüglich weitere Straßenwärter aus ihren Betten geholt, um die Fahrbahnen zu räumen beziehungsweise mit Auftausalz zu streuen. Somit ist bei winterlichen Verhältnissen gewährleistet, dass ab circa 3 Uhr mit dem freimachen der Kreisstraßen begonnen ist. Trotzdem bittet Stark die Verkehrsteilnehmer um etwas Geduld: „Auch wenn wir mit vielen Fahrzeugen unterwegs sind, können wir nur der Reihe nach die Straßen räumen und streuen“. An erster Stelle stehen dabei besonders gefährliche Streckenabschnitte, wie zum Beispiel Bergstrecken. Wenn es die Lage erfordert, sind die Mitarbeiter des Kreisbauhofes auch bis in die Abendstunden um 20 Uhr unterwegs.

Bilder