Traumjob inklusive Von der Lebenshilfe auf den Arbeitsmarkt

Helmut Will
Traumjob inklusive: Gerhard Steinert mit Küchenleiterin Anita Hümmer beim Herrichten von Salaten. Der 31-Jährige ist im Pflegeheim Klinger als Beikoch in ein Arbeitsverhältnis übernommen worden. Foto:  

„Mensch inklusive“ vermittelt Menschen mit Behinderung in ein Arbeitsverhältnis. So wie Gerhard Steinert aus Ermershausen: Er hat im Pflegeheim Klinger seinen Traumjob als Beikoch gefunden.

 
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Maroldsweisach - „Mensch inklusive“, eine Einrichtung der Lebenshilfe Schweinfurt, macht es im Zusammenwirken mit dem Alten- und Pflegeheim Klinger möglich, dass behinderte Menschen ins Berufsleben integriert werden können. Ein Beispiel dafür ist der 31-jährige Gerhard Steinert aus Ermershausen, der nun im Pflegeheim als Beikoch in ein Arbeitsverhältnis übernommen wurde.

Gerhard Steinert ist in der Küche des Alten- und Pflegeheimes gerade dabei, mit Küchenleitung Anita Hümmer (die sich als „Patin“ für die Ausbildungszeit von Gerhard Steinert bezeichnet) Salate zu schneiden. Anita Hümmer ist mit ihrem Schützling zufrieden. „Er ist konzentriert bei der Sache und erfüllt ihm zugeteilte Arbeiten zuverlässig“, lobt die Küchenchefin, was Gerhard Steiner ein Lächeln ins Gesicht zaubert. „Ja, mir gefällt es hier und ich mache die Arbeit gerne“, sagt der 31-Jährige.

Ab Dezember 2017 hat Gerhard Steinert im Alten- und Pflegeheim Klinger in Maroldsweisach bis Ende Januar 2018 als Praktikant die Arbeitswelt in der Pflegeeinrichtung beschnuppert. Zunächst absolvierte er eine zweijährige Bildungsphase und wurde anschließend vom Pflegeheim im sogenannten Arbeitsbereich über „Mensch inklusive“ weiterbeschäftigt. „Aufgrund seiner positiven Entwicklung, seiner hohen Motivation und Lernbereitschaft habe ich mich entschlossen, ihm eine feste Anstellung anzubieten“, sagt Christian Wokel, Leiter des Pflegeheimes.

Darüber sind Eva Hartmann, Leiterin von „Mensch Inklusive“ bei der Lebenshilfe in Schweinfurt und Matthias Pfuhlmann, Inklusionsbegleiter „Mensch inklusive“, sehr erfreut. Sie erläuterten, dass der Bezirk Unterfranken, um Betriebe bei solchen Projekten zu unterstützen, das Budget für Arbeit anbietet. Bei dieser Maßnahme bekommt der Arbeitgeber für eine begrenzte Zeit einen finanziellen Ausgleich und der betreffende Mitarbeiter eine Betreuung, die regelmäßig im Betrieb vorbeischaut und beiden Seiten mit Rat und Tat zur Seite steht. So solle der Übergang von der Lebenshilfe in den ersten Arbeitsmarkt gelingen.

Arbeit ist für Menschen nicht nur eine Möglichkeit, Geld zu verdienen. Wer arbeitet, lernt Neues kennen, entwickelt sich weiter, erfährt Anerkennung. Das ist für Menschen mit und ohne Behinderung wichtig, um sich wohlzufühlen. Allerdings fällt es Menschen mit Behinderung schwerer als Menschen ohne Handicap, im allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Hier kommt „Mensch inklusive“ ins Spiel. „Mensch inklusive“ hilft Menschen mit Behinderung, Arbeit in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarkts zu finden. Arbeitgebern vermittelt die Initiative der Lebenshilfe Schweinfurt hoch motivierte Mitarbeiter, die ausgezeichnet zum Unternehmen passen.

Wie Eva Hartmann dazu sagt, wisse man bei „Mensch inklusive“, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenpassen müssen. Nur so könne man erfolgreich arbeiten. Mitarbeiter von „Mensch inklusive“, in diesem Fall Matthias Pfuhlmann, begleiten die beiden Parteien vom ersten Kennenlernen über die Einarbeitung bis hin zum Arbeitseinsatz professionell und kontinuierlich.

Bei Gerhard Steinert hat das Früchte getragen. Er ist nun im Pflegeheim Klinger Teil des Küchenteams, um Küchenleiterin Anita Hümmer, die mit ihrem Team den neuen Mitarbeiter zur Seite steht.

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