Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Nach einer heftigen Schlägerei im Steinweg sitzt ein 34-jähriger wegen eines versuchten Tötungsdelikts in Untersuchungshaft. Dies teilten das Polizeipräsidiums Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Coburg in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Wie es darin heißt, wurde am frühen Sonntagmorgen kurz vor dem Wechsel von der Sommerzeit auf die Winterzeit eine Schlägerei bei einem Kiosk gemeldet. Sofort rückten mehrere Streifen der Polizeiinspektion Coburg an. Vor Ort, so heißt es in der Erklärung, habe sich die Situation schnell beruhigt. Ein Zeuge habe allerdings angegeben, dass einem jungen Mann während der Auseinandersetzung mehrfach gegen den Kopf getreten worden sei.

Sichtung von Videomaterial

Nach Sichtung der vorhandenen Videoaufzeichnungen bestätigte sich dieser Verdacht. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft wird der Fall deshalb als versuchtes Tötungsdelikt eingestuft. Als Tatverdächtiger gilt ein 34-jähriger Mann mit deutsch-russischer Staatsangehörigkeit aus Coburg. Er konnte anhand der Aufnahmen identifiziert und festgenommen werden. Das Opfer, ein 18-jähriger Italiener aus Coburg, wurde mit einer Gehirnerschütterung, einer Platzwunde am Kopf und einem Hämatom im Gesichtsbereich ins Krankenhaus gebracht.

Noch am Sonntag wurde der 34-Jährige einem Ermittlungsrichter vorgeführt und anschließend in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Coburg hat die Kriminalpolizei weitere Ermittlungen aufgenommen.

Der Steinweg gilt seit Jahren als Brennpunkt. Regelmäßig kommt es vor allem am Wochenende hier zu Gewalt. Ein Blick zurück ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

• Sonntag, 7. September: Nach einer Rangelei zwischen zwei alkoholisierten Männern tritt ein 24-Jährige einem am Boden liegenden 29-Jährigen gegen die Brust. Ein Zeuge kann einen zweiten Tritt des 24-Jährigen verhindern. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
• Samstag, 23. August: Ein 41 Jahre alter Pole soll einen 39-Jährigen, ebenfalls polnischer Herkunft, mit einem Messer schwer verletzt haben. Der Mann muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
• Freitag, 21. August: Ein 47-Jähriger und sein 17-jähriger Sohn gehen auf zwei junge Männer im Alter von 18 und 17 Jahren los und verletzen diese nicht unerheblich. Beide Angreifer müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
• Freitag, 20 Juni: Ein stark betrunkener 38-Jähriger soll aus einer Bar verwiesen werden. Deswegen schlägt er einem Angestellten mit der flachen Hand ins Gesicht. Anschließend wird er gegenüber der Polizei ausfällig und beleidigt die Beamten lautstark. Die Nacht verbringt er in einer Arrestzelle.
• Samstag, 31. Mai: Kurz vor drei Uhr greifen drei junge Männer unvermittelt einen 17-Jährigen an und schlagen auf ihn ein. Der junge Mann wird leicht verletzt.
• Sonntag, 16. Februar: Gegen drei Uhr will die Polizei einen 34-Jährigen kontrollieren. Die Situation eskaliert, der Mann wird gewalttätig und beißt einer Polizistin Bein. Auch er verbringt die Nacht in der Haftzelle.

Die ursprüngliche Meldung der Polizei

Am frühen Sonntagmorgen gegen 2 Uhr ist es in einer Bar im Coburger Steinweg zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Wie die Polizeiinspektion Coburg am Sonntag mitteilte, gerieten ein 34- und ein 18-jähriger Mann, beide deutsch-kasachischer Herkunft, mit einem 18-jährigen Italiener aus bislang ungeklärter Ursache in Streit. Der verbale Streit eskalierte und endete in einer handfesten Schlägerei.

Dabei soll der 34-Jährige dem am Boden liegenden 18-jährigen Italiener gegen den Kopf getreten haben. Der junge Mann erlitt eine Kopfverletzung und musste zur weiteren Behandlung in das Coburger Klinikum gebracht werden.

Der mutmaßliche Täter wurde noch in der Nacht von Streifenbeamten der Polizeiinspektion Coburg festgenommen und in die Hafträume der Polizei gebracht. Die Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Coburg übernahmen die weiteren Ermittlungen. Der 34-Jährige soll noch am Sonntagvormittag einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, der über die Haftfrage entscheidet.