Tschirn Drei Tage Ausnahmezustand

Heike Schülein

Die Blaskapelle Edelweiß Tschirn besteht seit 73 Jahren. Nachdem das 70. Jubiläum nicht gefeiert werden konnte, wurde das nun gebührend nachgeholt.

 
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Was für Bilder, was für ein Klang, Gänsehaut pur – Beim großen Sternenmarsch am Sonntag durch das festlich geschmückte Tschirn gab es viele verschiedene Arten der Blasmusik zu hören. Hatte das 70. Jubiläum der Blaskapelle Edelweiß Tschirn im Jahr 2020 aufgrund der Pandemie nicht stattfinden können, wurde dieses nunmehr gleich mit einem dreitägigen Kreismusikfest nachgefeiert. Die Freude der Menschen über dieses bedeutsame Ereignis war dabei an diesem sonnenverwöhnten Wochenende ebenso allgegenwärtig wie die Verbundenheit mit der Blasmusik, die ein wertvolles Stück unserer Kultur ausmacht.

Überwältigender Zuspruch

„Das schönste Amt ist das eines Musikvorstands, wenn er so etwas erleben darf“, rief ein überwältigter Markus Stauch, als er vom Podium hinab in die Reihen der Gast-Kapellen auf dem überfüllten Festplatz schaute. Der Vorsitzende des Jubelvereins freute sich – auch namens all seiner Aktiven sowie Ehrendirigent Adelbert Greiner – ebenso über den überwältigenden Zuspruch wie auch der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbunds, Wolfgang Müller, der die Glückwünsche der Vorstandschaft sowie aller Vereine des Kreisverbands Kronach übermittelte. Er selbst sei nicht ganz unschuldig, dass die Blaskapelle das Jubiläum nun mit einem Kreismusikfest und nicht wie zunächst geplant als kleines Musikfest feiere. „So ein stolzes Jubiläum gehört im gebührenden Rahmen gefeiert“, bekundete er. Sein Dank galt allen Helfern und Mitwirkenden, vor allem aber dem 1. Vorsitzenden.

Stolzer Bürgermeister

Begeistert von der Farbenpracht und den wohlklingenden Klängen war auch Tschirns Bürgermeister Peter Klinger. In herzlichen Worten würdigte er das große Engagement, mit dem die Blaskapelle das kulturelle Leben im Ort pflege und die Dorfgemeinschaft aufrechterhalte. Die Gemeinde, kündigte er an, werde das Jubiläum mit einem kleinen Beitrag unterstützen – auch verbunden mit der Hoffnung, dass vielleicht in zwei Jahren das 75-jährige Bestehen wieder als Kreismusikfest gefeiert werde. Landrat Klaus Löffler zeigte sich stolz auf die Musikvereine des Landkreises, die ein tolles Fundament unserer Heimat bildeten, für Identität und Tradition stünden. Traditionell unterstrichen die Gast-Kapellen die Glückwünsche, indem sie – als Zeichen ihrer Wertschätzung und Verbundenheit – ihre Instrumente in den tiefblauen Tschirner Himmel reckten. Die Glückwünsche des Bezirks übermittelte NBMB-Bezirksvorsitzender Thomas Kolb.

„Tage wie diese“

Öfters mal was Neues: Auf Wunsch der Tschirner Jugend ließen die Musikerinnen und Musiker beim großen Gemeinschaft-Chor unter Leitung von Kreisdirigent Florian Beetz die „Toten Hosen“-Hymne „Tage wie diese“ erklingen, während sein Stellvertreter Holger Mück den von ihm selbst komponierten Landkreis-Marsch „Crana Musica“ dirigierte. Seinen Abschluss fand der offizielle Teil traditionell mit der gemeinsamen Bayernhymne und dem Deutschlandlied.

Das Kreismusikfest war am Freitag durch den NBMB-Kreisvorsitzenden eröffnet worden, dem – beim Unterhaltungsabend mit dem Musikverein Hesselbach – der Bieranstich mit zwei gekonnten Schlägen gelang. Bereits am Samstag erfüllten große Standkonzerte den Ort mit Blasmusik, bevor die Gast-Kapellen in einem Sternmarsch zum Gemeinschaftschor auf den Festplatz zogen.

Party am Samstag

Ausgelassene Stimmung herrschte beim Partyabend mit der Stadtkapelle Teuschnitz. Den Fest-Gottesdienst am Sonntag zelebrierte Dekan Detlef Pötzl; den Frühschoppen umrahmte der Musikverein Effelter. Zum farbenfrohen Höhepunkt ging es ab dem frühen Sonntag-Nachmittag abermals mit im Ort verteilten Standkonzerten der Gast-Kapellen über sowie dem großen Sternenmarsch und abschließenden Gemeinschaftschor. Seinen musikalischen Abschluss fand das markante Ereignis mit einem zünftigen Unterhaltungsnachmittag mit der Trachtenkapelle Wilhelmsthal.

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