Kopf-an-Kopf-Duell
Es folgte ein Kopf-an-Kopf-Duell zweier Ergebnis-statistisch voneinander entfernter, aber dennoch gleich starker Spieler: Der Schwede Anton Källberg (Bilanz 23:2) gegen Kilian Ort (11:9). Im ersten Satz führte Ort erstmals bei 6:5 und baute seinen Vorsprung auf 11:6 aus. Den zweiten verlor er 7:11, im dritten holte er von 7:9 auf 9:9 auf und nahm sich nicht nur eine Auszeit, sondern damit auch selbst den Rhythmus und verlor 9:11. Sein bestes Tischtennis spielte Kilian Ort im vierten Durchgang – 11:4.
Im Schaufenster
Doch er trainiert das ganze Jahr über im Bundesleistungszentrum in Düsseldorf und steht somit quasi im Schaufenster für die Analyse seiner potenziellen Gegner. Was womöglich den fünften Satz des hart umkämpften Matches entschied. Bis 8:8 zog nie einer der beiden Kontrahenten mehr als zwei Punkte weg. Doch dann brachte Källberg seine eigenen Aufschläge durch und nahm Ort den seinen zum 8:11 ab. Es waren wieder einmal ein paar Sekunden zu Ungunsten der Königshofener in den letzten zwei Spielen, wie gegen Fulda nun auch in Düsseldorf.
So auch bei Bastian Steger. Der hatte es mit dem wahrscheinlich inzwischen drittbesten deutschen Tischtennisspieler, Dang Qiu (Bilanz 12:1), zu tun. Der Rekonvaleszent Steger wollte keine Folgen der Corona-Zwangspause als Ausrede geltend machen, doch dem regelmäßigen Beobachter seiner Spielkunst fallen sehr wohl Momente und Details auf, bei denen ihm seine lange Wettkampfpause anzumerken ist. „Und dennoch“, so Andy Albert, „bin ich nicht enttäuscht über ihn, sonder froh, dass es mit ihm aufwärts geht.“
Konzentrationsmängel
Jene Konzentrationsmängel entschieden – vielleicht – schon den ersten Durchgang, als Steger 4:0 und mit zwei Satzbällen 10:8 führte und doch 11:13 unterlag. Im zweiten führte Qiu schnell mit 6:1 und ließ keine Chance ungenutzt, den Oberpfälzer irgendwie in die Defensive zu drängen – 4:11. Der dritte Durchgang verlief bis zum 9:9 wieder auf Augenhöhe. Ein spektakulärer Ballwechsel beendete nach insgesamt nur 80 Minuten dieses eigentlich weniger spektakuläre TTBL-Spiel und brachte die zweite Niederlage in Folge für den TSV und für „Basti“ Steger. Letzteres gab es bisher sehr selten.
Ergebnisse: Timo Boll – Maksim Grebnev 3:0 (12:10/11:6/11:6); Anton Källberg – Kilian Ort 3:2 (6:11/11:7/11:9/4:11/11:8); Dang Qiu – Bastian Steger 3:0 (13:11/11:4/11:9).
Nach einer vierwöchigen Pause tritt der TSV am 1. April in Ochsenhausen an und am 13. April im letzten Saisonspiel zu Hause gegen Mühlhausen an.
Mainz verzichtet
Den perfekten Dienstag hat der TTC Zugbrücke Grenzau in der TTBL erlebt. Vor dem Kellerduell gegen den TTC OE Bad Homburg war die Meldung veröffentlicht worden, dass mit dem 1. FSV Mainz 05 nur ein Verein aus der 2. Bundesliga am Lizenzierungsverfahren für die TTBL-Saison 2022/23 teilnimmt und somit auch der elfte Platz zur Teilnahme am Spielbetrieb in der kommenden Spielzeit berechtigt. Am Abend dann sicherte das Team aus dem Westerwald diesen mit dem 3:1 gegen die Hessen ab. Vorerst kletterte Grenzau (12:28 Punkte) auf Rang zehn und liegt nun vor Grünwettersbach (10:28). Während Grenzau und Grünwettersbach den Klassenerhalt sicher haben, hat Bad Homburg (4:36) keine Chance mehr, den letzten Tabellenplatz noch zu verlassen