„Faust“ fliegt aus dem Lehrplan, dem Genitiv sein Tod ist nahe und Shakespeare suchen Menschen unter 40 bestenfalls auf der Getränkekarte. Die Dichter und Denker stehen auf verlorenem Posten und die Theaterleute vor leeren Rängen, wenn ihnen nicht schleunigst die Zauberformel einfällt, mit der sie in diesen vernetflixten Zeiten Menschen aus dem Heimkino locken können. Drei wackere Mimen stellen sich der Herausforderung: Niveau runter, Fun-Faktor hoch und alles schön schnell, bunt und laut - so muss es doch klappen. Um dem Kulturverdruss Einhalt zu gebieten, laden Frederik, Nils und Tobias in marktschreierischer RTL-Manier zum „Theater-Live-Event-Erlebnisabend“, der sich eines spektakulären Superlativs brüstet: „Shakespeares sämtliche Werke“ verheißt die Show. Ein Unterfangen, das trotz des Zusatzes „leicht gekürzt“ naturgemäß zum Scheitern verurteilt ist.