Turnerinnen-Oberliga 2 TVK setzt ein Ausrufezeichen

Die Ketschendorferinnen lassen in der Oberliga 2 der Bayerischen Turnliga dem enttäuschenden Premieren-Auftakt nun einen glänzenden zweiten Platz folgen. In Waging am See zeigen sie sich stark verbessert.

 
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Die Turnerinnen des TV Coburg-Ketschendorf haben ihre ersten beiden Wettkämpfe in der Oberliga 2 der Bayerischen Turnliga (BTL) hinter sich. Und nach einer enttäuschenden Premiere stellten sie nun beim zweiten Wettkampf in Waging am See ihr wahres Potenzial unter Beweis.

Nach langem Corona-Lockdown im Indoorsport Gerätturnen hatten sich die Turnerinnen des TVK zwar endlich wieder auf einen Wettkampf freuen dürfen, aber der erste Auftritt in der Oberliga 2 der Bayerischen Turnliga (BTL) entsprach mit Platz 7 nicht den Vorstellungen des Teams. Lediglich Lina Zimmermann und Frieda Staubitzer lieferten mit 38,35 und 35,40 Punkten beachtenswerte Gesamtergebnisse in der Addition der Geräte Sprung, Stufenbarren, Balken und Boden ab. Lina Zimmermann konnte sich in der inoffiziellen Einzelwertung auf einen sehr respektablen 2. Platz nach vorne turnen, während Frieda Staubitzer als eine der jüngsten Turnerinnen des gesamten Feldes der Oberliga 2 sich mit Platz 9 erfreulich weit vorne einreihen konnte.

Team kurzfristig umgestellt

Nun musste für den zweiten BTL-Wettkampf der Oberliga 2 die Mannschaft kurzfristig umgestellt werden, um in der Tabelle nicht weiter abzurutschen. Zu jenem Liga-Wettkampf der BTL mussten die Turnerinnen nach Waging am See anreisen, um sich in der mit optimaler Geräte-Ausstattung aufwartenden „Bergader Sportarena“ der Konkurrenz zu stellen. TVK-Trainer Ernst Weitl legte die Reihenfolge der Turnerinnen an allen Geräten nach den letzten Trainingseindrücken fest, so dass auf der Bodenfläche als erste Turnerin Katalin Hauck ihr Können zeigte: 10,05 Punkte waren am Ende der Lohn für ihre Bodenkür, die sie mit choreografischem Pep vorzutragen wusste.

„Es genügt nicht, dass eine sehr gut ist, alle müssen gut sein! Dann packen wir das!“, forderte Weitl nach Katalin Haucks sehr gutem Beginn von der Mannschaft und sprach der nächsten Turnerin Mut zu für einen guten Strecksalto rückwärts. Den brachte Hannah Höhn dann auch wirklich gut auf die völlig ungewohnte, weil sehr stark federnde Bodenfläche.

Nur wenig besser als am ersten Wettkampftag machte es die TVK-Mannschafthingegen am Sprungtisch, an dem wieder Katalin Hauck als erste ans Gerät musste: 10,50 waren nicht das erhoffte Ergebnis und 10,40 für Frieda Staubitzer ebenfalls nicht. Da über den Tisch nur ein Sprung erlaubt war, konnte auch Lina Zimmermann wegen ihrer Knieverletzung nicht zur Aufholjagd blasen und blieb mit 10,65 unter ihren Möglichkeiten.

In der Addition nach zwei Geräten fand sich die TVK-Mannschaft mit 61,35 Punkten auf Rang vier vor dem TSV Friedberg mit 59,25. Nun sollte Stufenbarren, seit langem eine Stärke des TV Ketschendorf, als drittes Gerät für die Mannschaft bereits zu einer tragfähigen Einschätzung des zu erwartenden Endergebnisses werden. Für die vier ausgewählten Stufenbarren-Turnerinnen galt es noch einmal, alle Kräfte zu mobilisieren, um nicht nur den Liga-Erhalt zu sichern, sondern sich vielleicht sogar in Richtung vierten Rang nach vorne zu schieben. Frieda Staubitzer sollte als Beginnerin am Stufenbarren mit ihrer schwierigen Kür den Aufbruch nach vorne einläuten.

Frieda Staubitzer im Fokus

Wird das ausgerechnet einer der jüngsten Teilnehmerinnen im Feld von 38 Gerätturnerinnen der Oberliga 2 gelingen?, lautete die Frage. Sie begann ihre Kür mit Kippe in den Handstand, und das war als ihr „Glücks-Element“ – mal so, mal so – schon die halbe Miete: 7,75 Punkte. Zu wenig – eigentlich. Aber an diesem Tag, wie sich erst später zeigte, die zweithöchste Wertung für die TVK-Mannschaft. Jetzt musste Hannah Höhn an den Stufenbarren, den sie nicht innigst in ihr Turnherz geschlossen hat. Aber welch‘ Wunder: Sie lieferte nicht die befürchtete Streichwertung und durfte sich schon vor dem letzten Gerät freuen, dass sie sich als wichtige Stütze in die TVK-Mannschaft einbringen konnte.

Nun galt es für Lina Zimmermann als letzter Turnerin zu zeigen, was sie kann: Rückschwung in den Handstand am oberen Holm mit zwei anschließenden Riesenfelgen gelangen ihr sehr gut, so dass sie beim Abgang nicht mehr ins Risiko musste und 8,10 Punkte einbrachte. Nur drei Turnerinnen aus dem großen Teilnehmerinnen-Feld durften sich über höhere Wertungen freuen. Herausragend präsentierte sich mit 9,20 am Stufenbarren die ehemalige Bundesliga-Turnerin Alisa Graf von der KTV Ries.

Nach drei Geräten fand sich der TVK unerwartet auf dem 2. Platz hinter dem Favoriten aus dem Landkreis Donau-Ries. Aber wie würde es nach dem „Zittergerät“ Schwebebalken aussehen? Lina Zimmermann traute sich als bekannt sichere Turnerin zu, dieses Gerät gut zu beherrschen und den nachfolgenden TVK-Turnerinnen ein gutes Gefühl zu vermitteln: 10,05 Punkte. Katalin Hauck erledigte ihre Balken-Aufgabe mit 9,65 und zeigte aus der Handstand-Position einen Übergang zur Stützwaage. Cool und ohne Absteiger brachte Hannah Höhn ihre Balken-Kür zu Ende und lieferte 9,40 für das drittbeste Balken-Ergebnis. Am Ende freuten sich vier Turnerinnen riesig über den 2. Platz beim zweiten Wettkampf in der Oberliga 2. In der BTL waren vom TVK die Kampfrichterinnen Alexandra Kuhrau (A-Lizenz), Simone Staubitzer und Sylvia Weitl (beide B-Lizenz) im Einsatz.

BTL-Oberliga 2, 2. Wettkampftag

1. KTV Ries 122,80 Punkte

2. TV Coburg-Ketschendorf 113,80 Punkte

3. TS Jahn München 111,65 Punkte

4. DJK Würzburg 109,95 Punkte

5. TSV Friedberg 108,40 Punkte

6. TSV Buttenwiesen 106,45 Punkte

7. TV 1848 Erlangen 105,95 Punkte

8. TV Planegg-Krailling

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