Nach Nazi-Vorwürfen THW-Mitglied stellt Strafanzeige

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Mit Twitter-Meldungen haben Unbekannte Vorwürfe gegen ein Mitglied des Kronacher THW erhoben. Foto: picture alliance/dpa/Danny Gohlke

Aufgrund von privaten Inhalten, die Unbekannte über Twitter geteilt haben, droht einem Kronacher der Ausschluss vom THW. Nun wehrt er sich.

 
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Kronach - Rechtsextremes Gedankengut soll ein Mitglied des THW Kronach im Internet verbreitet haben. So lauteten zumindest die Vorwürfe, die Unbekannte auf der Online-Plattform Twitter veröffentlichten (die NP berichtete). Gegen diese Vorwürfe wehrt sich der junge Mann nun – unter anderem in einer Stellungnahme, die er an die Neue Presse versandt hat.

„Die Behauptung, ich würde die ‚Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus’ mit den Corona-Maßnahmen vergleichen, ist falsch“, erklärt er. Er habe lediglich darauf aufmerksam gemacht, dass die Ausgrenzung der Juden zu Beginn des Nationalsozialismus, die zu ihrer grausamen Verfolgung geführt habe, Ähnlichkeiten zu der Ausgrenzung Ungeimpfter aufweise. Der Grund hierfür sei keinesfalls die Verharmlosung der Taten des NS-Regimes, sondern die Sorge vor einer Eskalation.

„Der Post stand in keinem Zusammenhang mit den Bildern von meinem Dienst im THW“, betont er. Vielmehr seien seine Bilder vom Verfasser des Tweets missbraucht und in einen nicht bestehenden Zusammenhang gestellt worden. Aus diesem Grund habe er Strafanzeige wegen Verletzung des Rechts am eigenen Bild und übler Nachrede gegen den Unbekannten gestellt. Dazu, dass er Inhalte der NPD verbreitet haben soll, wolle er keine Angaben machen – außer dass diese nicht vom selben Account wie seine THW-Bilder stammten.

Ausgeschlossen vom THW sei er noch nicht. Das bestätigt auch das THW-Bayern. „In den nächsten Tagen ist eine Anhörung zur Entlassung geplant“, heißt es. Dieses Recht habe der Beschuldigte. Auf Twitter sind die Vorwürfe derweil entfernt worden.

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