Rechnet man also die gesamten Ausgaben auch auf Länderebene zusammen, kommt man zu dem Schluss, dass die Kfz-Steuer allein nicht reicht, um die Ausgaben zu decken. Allerdings finanziert auch die LKW-Maut mit durchschnittlichen Einnahmen von 7,2 Milliarden Euro pro Jahr und Teile der Mineralölsteuer den Straßenbau.
Ist eine Fahrradsteuer sinnvoll?
Trotzdem bezahlen Autofahrer auf den ersten Blick mehr für die Straßen als die Fahrradfahrer. Sollten also auch Fahrradfahrer eine extra Steuer zahlen und somit am Unterhalt der Straßen beteiligt werden? Nach der Meinung von Experten ist dies eher nicht sinnvoll, denn ein Radfahrer kostet die Gesellschaft nach einer Studie des schwedischen Wissenschaftlers Stefan Gössling deutlich weniger als ein Autofahrer.
Vergleicht man nicht nur die direkten Kosten, die durch das Autofahren entstehen, also die Kosten für den Straßenbau und Unterhalt, sondern auch die indirekten Kosten, ist das Autofahren für die Gesellschaft deutlich teurer. So kostet ein Autofahrer nach der Studie von Stefan Gössling durch die Luftverschmutzung und Unfälle 0,20 Euro pro Kilometer, welche nicht durch Steuern ausgeglichen werden. Bei einem Fahrradfahrer entstehen diese Kosten nicht.
Es ist also nach der Untersuchung von Stefan Gössling für den Staat lukrativer, wenn mehr Leute Fahrrad fahren – selbst wenn dadurch die Einnahmen durch die Kfz-Steuer sinken würden.