Übung in Kronach Auf jede Katastrophe vorbereitet

Führungskräfte verschiedener Organisationen koordinieren den Einsatz im Stützpunkt am BRK Kronach. Foto: AELF Coburg-Kulmbach/Oliver Duncker

Mehrere Hilfsdienste treffen sich zu einer Katastrophenschutzübung. Das Szenario: ein Großbrand. Dabei rücken aber keine Einsatzkräfte aus – es geht um etwas anderes.

 
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Im Standort des Bayerischen Roten Kreuzes in Kronach trafen sich vor wenigen Tagen Führungskräfte verschiedener Blaulichtorganisationen sowie Förster des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach und der Bayerischen Staatsforsten (BaySF), um eine Katastrophenschutzübung abzuhalten. Das Besondere: Der Fokus der Übung lag auf der Kommunikation und Zusammenarbeit der Führungskräfte. Tatsächlich verließ kein Krankenwagen, Löschzug oder Helfer der beteiligten Organisationen den Standort des BRK Kronach oder einen anderen Stützpunkt.

Die Führungsstäbe der verschiedenen Organisationen wurden wie bei einer echten Großschadenslage einer Flut von Funksprüchen und sonstigen Informationen ausgesetzt und koordinierten die Lage dann unter Zuhilfenahme von Karten, Computern und ihrer Strategieausrüstung. Es galt in dieser besonderen Übung zu prüfen, ob es den verschiedenen Einsatzleitungen gelingt, das Geschehen gemeinsam zu koordinieren und der Informationsflut Herr zu werden.

Das von einer kleinen Gruppe vorbereitete Szenario hatte es nämlich in sich: Die Kohlmühle bei Teuschnitz, welche in einem engen und schwer zugänglichen Tal liegt, war in Vollbrand geraten, weshalb ein Personenzug mit rund 150 Insassen neben der Mühle eine Notbremsung vollzog. Infolge des Brandes entzündeten sich zudem die umliegenden kahlen Hänge, auf denen im Frühjahr noch Fichtenwälder stockten.

Dürrejahre haben Brandgefahr erhöht

Förster Andreas Sommerer vom AELF Coburg-Kulmbach: „Das Szenario hat eine ganz besondere Relevanz, denn das Risiko für Vegetationsbrände steigt durch die Dürrejahre in ganz Bayern.“ Die durch den Borkenkäfer verursachten Kahlflächen bergen demnach tatsächlich ein hohes Potenzial sich zu entzünden, insbesondere in Steillagen und bei südlicher Exposition. Durch die Menge und Dichte des trockenen Restmaterials auf den Kahlflächen ist die Grundlage für Waldbrände auf diesen Flächen grundsätzlich erhöht.

„Trotzdem kann jeder durch erhöhte Achtsamkeit dazu beitragen die Brandgefahr zu senken“, betont Andreas Sommerer, „denn die häufigste Ursache für Wald- oder Vegetationsbrände ist der Mensch.“

Einsatzkräfte ziehen positives Fazit

In ihrer ersten Übung „Vollbrand der Kohlmühle“ haben Kommunikation und Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen bereits sehr gut geklappt. Darauf aufbauend soll weiter an einem Konzept gearbeitet werden, um schlagkräftig, schnell und effektiv auf Großschadenslagen wie dem Trainingsszenario reagieren zu können.

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