Ukraine-Hilfe in Coburg Studentin schließt Kleiderkammer

Robin Zirngibl

Über Monate hinweg ist eine Kleiderkammer in der Innenstadt die erste Anlaufstelle für geflüchtete Ukrainer. Nach sechs Monaten ist nun Schluss.

 
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Studentin Marina Fleischhauer steht im Laden, der Anlaufstelle für geflüchtete Ukrainer war. Foto: Yannick Seiler/Archiv

Russlands Soldaten setzen ihren Angriffskrieg gegen die Menschen in der Ukraine Tag für Tag unvermindert fort. Noch immer verlassen die Bürger ihr Land gen Westen, auch in Richtung Deutschland, doch nicht mehr in so großer Anzahl, wie noch zu Beginn des Krieges Anfang des Jahres. Die Anzahl der Neuankömmlinge ist auch in der Vestestadt gesunken. Marina Fleischhauer schließt deswegen nun ihre Ausgabestelle für Klamotten für geflüchtete Ukrainer in der Innenstadt.

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Während etliche Hilfsorganisationen Spenden zu den Menschen in der Ukraine und an die westliche Grenze des Landes bringen, brauchten auch diejenigen Hilfe, die nach Coburg geflüchtet sind, stellt die Coburger Studentin fest. Da die meisten der nun in der Vestestadt lebenden Ukrainer am Tag ihrer Ankunft kaum mehr bei sich haben, als das, was sie am Leib tragen, denkt Fleischhauer sich eine Idee aus: eine Anlaufstelle für Flüchtlinge einzurichten, um ihnen gespendete Kleidung zur Verfügung zu stellen. Dafür stellte ihr Coburgs Wohnbau Räume unweit des Parkhauses Post zur Verfügung.

Bis zu 50 Bedürftige pro Tag

Seit Ende September ist die Anlaufstelle geschlossen. Mittlerweile sei die Anzahl an Flüchtlingen gesunken, erklärt Fleischhauer. „In den vergangenen Wochen kamen immer weniger in unsere Kleidungsstelle, weil sich die meisten mittlerweile in Coburg auskennen und andere Läden wie Hartz und Herzlich nutzen“, meint sie. Bis zu 50 Bedürftige haben die Anlaufstelle pro Tag aufgesucht.

Fleischhauer unterhielt die kurzfristig eingerichtete Kleiderkammer gemeinsam mit dem Verein Alternative Kultur. Am 20. März öffneten sie deren Tür erstmals für Geflüchtete. „Als ich die Flüchtlinge aus dem Bus aussteigen sah, viel zu warm angezogen, bekam ich Mitleid und wollte helfen“, erklärt die 29-Jährige ihren Entschluss. Kleiderspenden, meist Sommermode, gab sie an die Neuankömmlinge weiter. Fleischhauer, spricht auch russisch, und versteht die ukrainischen Geflüchteten. Sie half als Übersetzerin, meldete Kinder in Schulen an und eröffnete für Erwachsene Bankkonten.