Unbekannter Stoff ausgetreten Klinikum Pegnitz evakuiert

, aktualisiert am 07.05.2023 - 11:54 Uhr

Ein noch unbekannter Stoff verursachte am Samstagabend in der Pegnitzer Sana-Klinik Reizungen. 230 Helfer von Feuerwehr und Rettungsdiensten waren auf den Beinen.

 
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Rund 40 Patientinnen und Patienten der Sana-Klinik in Pegnitz mussten am Samstagabend evakuiert werden. Kurz vor 18 Uhr hatte ein Mitarbeiter das Austreten eines die Atemwege reizenden Stoffes in einem Kellerraum bemerkt und gab Alarm. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei eilte daraufhin zum Krankenhaus. Einsatzkräfte der Feuerwehr führten dort Messungen durch, konnten den ausgetretenen Stoff allerdings nicht identifizieren. 

Zwei Personen erlitten dabei Hautreizungen, wie die Polizei berichtet. Im weiteren Verlauf entschieden sich die Einsatzleitungen dazu, das Krankenhaus vorsorglich zu evakuieren. Neben mehreren Polizeistreifen waren rund 130 Mitglieder der umliegenden Feuerwehren sowie rund 100 Kräfte des Rettungsdienstes im Einsatz, teilte das Polizeipräsidium Oberfranken mit. Die Evakuierung nahm mehrere Stunden in Anspruch und war gegen 22.45 Uhr abgeschlossen. Alle Patientinnen und Patienten blieben unversehrt. 

Die Identifizierung des ausgetretenen Stoffes dauerte auch am Sonntag noch an. Auf Anfrage morgens bei Roland Zahn, dem Kommandanten der Pegnitzer Wehr hieß es, es habe sich bei den betroffenen Feuerwehrleuten um kurzzeitige Reizungen gehandelt. Die ausgetretene Substanz sei aber immer noch unbekannt.

Die Redaktion befragte am Sonntagvormittag auch die stellvertretende Pegnitzer Bürgermeisterin Sandra Huber. Sie hatte Bürgermeister Wolfgang Nierhoff vertreten und ließ sich am Samstag gegen 19 Uhr vor Ort in die Einsatzlage einweisen. 

Im Mittelpunkt stand zu der Zeit die Frage der Evakuierung der Patienten. Wie Sandra Huber schilderte, seien sodann 15 Patienten aus der Sana-Klinik ins Klinikum nach Bayreuth verlegt worden. Weitere Patienten seien in Krankenhäuser in Amberg und Sulzbach gebracht worden. Einige seien auch nach Hause entlassen worden.

Für die Evakuierung der hilfebedürftigen Menschen hätten genügend Einsatzkräfte bereitgestanden. Wie die stellvertretende Bürgermeisterin weiter berichtete, sei die Evakuierung ruhig und relativ entspannt verlaufen. Alle Helfer hätten sich um die Betroffenen gut gekümmert. „Es ist glimpflich abgegangen“, sagte  Huber. Nach ihren Worten gegen 11.15 Uhr war zu dem Zeitpunkt immer noch unklar, um welche Substanz es sich gehandelt hat.

Die Sana-Klinik Pegnitz teilte am Sonntagnachmittag mit, sie werde ab 17 Uhr den uneingeschränkten Betrieb wieder aufnehmen. „Jederzeit war die Sicherheit unserer Patienten gewährleistet“, teilte Geschäftsführerin Petra-Marié Rinsche-Förstel mit. Die Evakuierung sei rein vorsorglich in Absprache mit Feuerwehr und dem Bayerischen Roten Kreuz erfolgt. Zehn Patienten konnten nach Hause entlassen werden, 30 wurden in umliegende Krankenhäuser verlegt. Diese werden nun zeitnah wieder nach Pegnitz gebracht, kündigte die Geschäftsführerin an.

Zu den Ursachen habe die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Alle Räume, die durch die Sana-Klinik genutzt werden, seien nach Rücksprache mit Staatsanwaltschaft, Polizei und Feuerwehr wieder ohne Auflagen zugänglich. Dies gelte auch für den Technikraum, in dem der Gasaustritt durch entsprechende Warnsysteme festgestellt worden war. In diesem Raum befinde sich der Hauptgasanschluss der Klinik. 

Bei den ausgetretenen Gasen handelte es sich jedoch nicht um Erdgas. „Welche Gase ausgetreten und auf welchem Weg diese in unsere Räume gelangt sind, ermittelt die Staatsanwaltschaft, die wir nach besten Kräften bei ihrer Arbeit unterstützen“, so Rinsche-Förstel. „Ich bin erleichtert, dass niemand schweren Schaden erlitten hat.“ Zwei Personen, die den Technikraum inspiziert hatten, klagten über Reizungen, die inzwischen wieder abgeklungen sind.

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