Erst Anfang März hatte eine Baumpflanzung entlang der CO 4 zwischen Ottowind und Meeder für Aufregung in umliegenden Orten, aber auch bei Meeders Bürgermeister Bernd Höfer gesorgt (die NP berichtete). Die jungen Bäumchen waren im Rahmen einer Ersatzpflanzung in eng getaktetem Abstand zwischen die bereits vorhandenen mächtigen Stämme der Allee ins Bankett gesetzt worden. Bürger der angrenzenden Ortschaften hatten sich daher auch an den Bürgermeister gewandt. „Gerade an dieser Straße gab es schon viele Verkehrsunfälle mit Toten. Wenn die Bäume nicht da gewesen wären, würden diese Menschen noch leben“, hatte ein Ortssprecher kritisiert, der anonym bleiben wollte. Ein weiterer Anwohner zeigte sich ebenfalls besorgt: „Das ist ja wie eine Wand – beim kleinsten Fahrfehler hängt man schon am Baum. Wer übernimmt denn dafür die Verantwortung?“
Der Bürgermeister verfasste daraufhin eine Eingabe an das Landratsamt, dem zuständigen Baulastträger für die Kreisstraße. „Ich habe darum gebeten, an den für mich bekannten besonderen Gefahrenstellen – Kreuzungsbereich sowie Außenkurven – auf Ersatzpflanzungen zu verzichten“, hatte Bernd Höfer sein Schreiben Anfang März begründet. An genau solch einer Gefahrenstelle – im Bereich der Kreuzung nach Kleinwalbur – hat sich der schwere Unfall nun ereignet. Zum Redaktionsschluss für den Artikel der Neuen Presse über die Baumpflanzungen hatte der Bürgermeister noch keine Rückmeldung vom Landratsamt erhalten.
Die Behörde teilte unserer Zeitung auf Nachfrage lediglich mit: „Der Anteil der schweren Verkehrsunfälle in einer Baumreihe oder Allee liegt nach letzten Erkenntnissen aus der Gesamtunfallstatistik in Bayern weit unterhalb der Baumunfälle an Einzelbäumen.“ Auch könne eine lückenlose Bepflanzung Autofahrern bei schwierigen Witterungsverhältnissen den Verlauf der Straße besser anzeigen. Die Nachpflanzung sei daher vom Fachbereich Tiefbau in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde angeregt und von den Kreisgremien umgesetzt worden.