Es ist ein Bild, das niemanden im Schwurgerichtssaal des Hofer Landgerichts unberührt lässt: Die junge Frau zittert am ganzen Körper, sie weint, ihre Stimme stockt, doch sie findet immer wieder zur Kraft zurück. Sie berichtet von einem schrecklichen Martyrium, dass sie in der Nacht zum 3. Mai 2023 durchstehen musste: Über Stunden wurde die Bewährungshelferin im Landkreis Wunsiedel in ihrer eigenen Wohnung von Paul K, einem ehemaligen Probanden, brutal missbraucht und mit dem Tod bedroht. Das Motiv: Er wollte nicht akzeptieren, dass sie sich gegen Covid impfen ließ – „als systemkonforme Beamtin ihre Zukunft verschenkte“, wie er es formulierte. Paul K. ist schon seit Jahren gegen alles „Systemkonforme“. Er habe sich schon während der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 radikalisiert. „Ich war voll in einer Verschwörungsblase“, bekennt er heute. Im Büro der Bewährungshelferin führt Paul K. „20-minütige, laute Hassreden auf den Staat, Juden und Ausländer“, erinnert sich das spätere Opfer. Er selbst spricht von den „geimpften Schafen, die sich zum Schlachter führen lassen“.
Unfassbare Peinigung Bericht eines Martyriums
Joachim Dankbar 09.01.2024 - 18:21 Uhr