Einsatz auch für Helfer "Ausnahmesituation"
Nach den Worten von Einsatzleiter Jörg Teusch hat der Einsturz auch die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen gestellt. "Trotz der Tragik" sei es gut, dass der zweite Tote am frühen Morgen habe geborgen werden können, sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich. Es sei nicht klar gewesen, wann genau dies gelinge, da die Gebäudestruktur massiv zusammengebrochen sei. Auch für die Angehörigen sei die Bergung wichtig gewesen. Man sei froh, den Einsatz nun beenden zu können. "Alles andere, was jetzt passiert, liegt in den Händen der Ermittlungsbehörden, das heißt jetzt Polizei und Staatsanwaltschaft, die zusammen mit dem Gutachter jetzt ermitteln sollen, wie das Gebäude überhaupt zum Einsturz gekommen ist."
Einsatz für Helfer nicht alltäglich
An diesem Sonntag ist ein Gottesdienst zum "gemeinsamen Innehalten und Haltgeben" in Kröv geplant, zu dem laut Einladung der Polizeiseelsorge jeder willkommen ist. Bei einem derartigen Einsatz sei "viel Adrenalin im Spiel", dabei könne es zu traumatischen Ereignissen auch für die Einsatzkräfte kommen, sagte Teusch. Der Gottesdienst biete ihnen und auch den Notfallseelsorgern die Möglichkeit, zusammenzukommen.
Der Einsatz sei nicht alltäglich und eine "Ausnahmesituation" gewesen. Der Gottesdienst am Sonntag und auch ein anschließendes Frühstück böten erstmals seit Beginn des Einsatzes die Möglichkeit, in Ruhe miteinander zu sprechen. "Dies alles wird morgen so der erste Schritt sein, wieder auch für die Helfer in die Normalität zurückzukehren."
Auch Einsatzkräfte beschäftigt Frage nach der Unglücksursache
Die Frage nach dem Warum des Hotel-Einsturzes stelle sich auch für die Helfer. "Es ist natürlich sehr ungewöhnlich, dass ein Gebäude einfach so zusammenbricht, ohne Sturm, ohne Wasser, ohne Explosion oder sonstiges, was dazu beitragen kann", sagte Teusch. "Es muss eine Ursache geben und ja, das wird uns alle interessieren." Der Gutachter werde viele Daten auszuwerten haben, sodass "unter Umständen Wochen oder Monate ins Land gehen, bis man eine Ursache hat, wenn sie überhaupt gefunden wird", sagte Teusch.
Bei den Bergungs- und Abrissarbeiten hatte sich am Donnerstag der Gutachter an der Unglücksstelle ein eigenes Bild gemacht, auch am Freitag war der Experte vor Ort. Er hatte den Abriss auch empfohlen, um den verbliebenen Toten sicher bergen zu können. An dem Gebäude war ein ganzes Stockwerk in sich zusammengebrochen. Die Unglücksursache ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet und den Gutachter damit beauftragt, herauszufinden, wie das Unglück passieren konnte.