Unruhe am Coburger Landestheater Geht Frömming von Bord?

Den Mann aus dem Norden zieht es scheinbar gen Westen: Fritz Frömming. Foto: /S. Buff

Dem Landestheater kommt womöglich in schwieriger Zeit der Kaufmännische Direktor abhanden. Nach Medienberichten soll Fritz Frömming die Geschäftsführung des Essener Fünf-Sparten-Hauses übernehmen.

 
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Turbulente Zeiten stehen dem Coburger Landestheater ohnehin bevor: Im Sommer soll der Umzug in das Globe über die Bühne gehen, im Herbst der Spielbetrieb am neuen Ort mit neuer Leitungs-Struktur beginnen: Nachdem der Vertrag mit Bernhard F. Loges im gegenseitigen Einvernehmen nicht verlängert wurde, bleibt die Intendanz unbesetzt, die Leitung des Hauses übernimmt das Direktorengremium, dem die drei Spartenleiter sowie der Kaufmännische Direktor angehören.

Doch der droht dem Landestheater nun auch noch abhanden zu kommen. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks soll Frömming Geschäftsführer der Theater und Philharmonie Essen werden. Er sei der Wunschkandidat des Hauses, das ihm den Posten angeboten habe, berichtet BR24. Frömming wollte dies am Freitag auf Nachfrage der Neue Presse weder bestätigen noch dementieren. Er könne dazu erst nach der Entscheidung des Essener Stadtrats am 22. März Stellung beziehen.

Auch im Ruhrgebiet würde Frömming eine herausfordernde Aufgabe erwarten: 2020 nahm der Geschäftsführer Berger Bergmann seinen Hut, nachdem mehr als 400 Mitarbeitende seinen Rücktritt gefordert hatten. Ihm wurde ein drakonischer Führungsstil vorgeworfen sowie eine Sparpolitik, die zu „erheblichen Einschränkungen in der künstlerischen Arbeit und Qualität aller Sparten“ geführt habe. Die vorherige Prokuristin Karin Müller übernahm die Geschäftsführung der Theater und Philharmonie Essen GmbH, die das Dach für die fünf Sparten Musiktheater, Philharmoniker, Ballett, Philharmonie und Schauspiel Essen bildet.

Fritz Frömming, 1970 in Norden geboren, ist seit sieben Jahren kaufmännischer Direktor des Landestheaters Coburg. Am 1. Februar 2016 löste er Judith Wollstädter ab, deren Vertrag nach vier Jahren ausgelaufen war. Der theaterbegeisterte Diplomkaufmann war zuvor am Theater Bonn als Marketingdirektor und Referent des Generalintendanten tätig gewesen. In Coburg trat er 2016 unter der Prämisse an, das Haus gemeinsam mit dem damaligen Intendanten Bodo Busse und dem damaligen GMD Roland Kluttig durch die „Sturmböen der Generalsanierung“ zu führen. Beide sind bereits weitergezogen – die Generalsanierung lässt noch auf sich warten.

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