Unteres Haßlachtal Wandern zur inneren Einkehr

Gerd Fleischmann
Die Enthüllung der ersten Tafel an der evangelischen Auferstehungskirche in Stockheim nahmen Pfarrer Hans-Michael Dinkel (links) und Bürgermeister Rainer Detsch vor. Foto:  

Die „Ökumene im Unteren Haßlachtal“ hat einen Meditationsweg entwickelt. Die 20 Kilometer lange Route führt zu Kirchen und Kapellen.

 
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Die „Ökumene im Unteren Haßlachtal“ bietet einen etwa 20 Kilometer langen Meditationsweg an. Auf dem Rundgang besteht die Möglichkeit, an ausgesuchten Punkten zu verweilen und die meditativen Texte auf sich wirken zu lassen. Als kirchliche Grundlage dient das Pastoralkonzept.

Das Pilgern zu besonderen Orten hat eine lange Tradition. Man traf sich, um gemeinsam zu beten, zu singen, die Gemeinschaft zu genießen oder auch Opfer darzubringen. Dies bedeutet auch, aus der Alltagswelt auszubrechen, die Einfachheit zu suchen und in der Meditation Gott näherzukommen. 21 Informationstafeln an dem neuen Weg weisen auf den Sinn der Initiative zur inneren Einkehr hin. Bei der Aufstellung war die Gemeinde Stockheim behilflich.

Etwas für die Seele tun

Zur Eröffnung des Meditationswegs im Unteren Haßlachtal fand vor der evangelischen Auferstehungskirche in Stockheim ein kleines Fest statt. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Oliver Kraus informierte über das Konzept. So seien zehn Anlaufpunkte vorgesehen, die zu Fuß, per Fahrrad sowie mit dem Auto erreicht werden können. Mit diesem Angebot wolle man Menschen auch in die Kirche locken, betonte Kraus. Gerade angesichts des immer hektischeren Alltags sei es wichtig, etwas für die Seele zu tun, die Glaubensvertiefung zu suchen.

Acht Gotteshäuser in Neukenroth, Stockheim, Reitsch, Haßlach bei Kronach, Haig, Glosberg, Burggrub sind in das Konzept einbezogen worden, auch die Kapelle St. Josef in Gundelsdorf im Bereich der ehemaligen Obermeier-Villa sowie die Grenz- und Friedenskapelle Burggrub. Zum Auftakt führte der Weg zum Engelessteg über den Haßlachfluss zur Heilig-Kreuz-Kirche nach Reitsch, die 1953 unter Erzbischof Josef Otto Kolb konsekriert worden war. Eine Besonderheit stellt die Wallfahrtskirche „Mariä Geburt“ Glosberg dar, erbaut von 1730 bis 1736 unter Mitwirkung des berühmten Barockbaumeisters Balthasar Neumann. Dieser prachtvolle Bau zu Ehren Mariens ist alljährlich Anlaufpunkt für zahlreiche Wallfahrer.

Architektonische Besonderheiten

Im Kranz der heimischen Gotteshäuser im Bereich der Gemeinde Stockheim stellen die Kirche St. Katharina in Neukenroth (1472) sowie die evangelische Pfarrkirche St. Laurentius Burggrub – ihr Baubeginn erfolgte in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts – architektonische Besonderheiten dar. Die Kirchen Johannes der Täufer in Haßlach, St. Anna in Haig sowie St. Wolfgang in Stockheim zeichnen sich durch unterschiedliche Baustile aus. Ein besonderer Ort der Meditation ist die Grenz- und Friedenskapelle Burggrub. In den vergangenen 30 Jahren hielten dort Tausende ihre Sorgen und Nöte schriftlich in 14 Gästebüchern fest. Dieser sakrale Bau entwickelte sich zu einem Ort der Einkehr und zu einem Kummerkasten für Beladene.

Vorbildliches Engagement

Die Enthüllung der ersten Tafel an der evangelischen Auferstehungskirche in Stockheim nahmen Pfarrer Hans-Michael Dinkel und Bürgermeister Rainer Detsch vor. Den kirchlichen Segen erteilte Kronachs leitender Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber. Detsch und Teuchgräber würdigten das vorbildliche Engagement der „Ökumene im Unteren Haßlachtal“.

Besonderen Dank richtete die Vorsitzende des Kapellenbauvereins Burggrub, Angelika Rosenbauer-Chukwu, an Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Oliver Kraus, der in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der „Ökumene im Unteren Haßlachtal“ mit der Realisierung des Meditationsweges Vorbildliches geleistet habe.

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