Die Fingerspitzen suchen Nähe. Wenn Frieder Käb über die Mutter spricht, dann geht ihm das nahe. Ihr Tod ist es, der für den einstigen Knaben aus dem Pfarrhaus in Untermerzbach eine Zäsur bildet. Der ein bisher vermeintliches Gleichgewicht zum Wanken bringt, die einstmals vom Vater zugewiesenen Rollen zwischen den Geschwistern an ihre Grenzen führt und gleichsam einen Neubeginn markiert. Und der schließlich den Ausgangspunkt bildet für ein kleines Buch, das der ehemalige Seelsorger am Klinikum Coburg und Diakon im Ruhestand geschrieben hat. In seinem früheren Heimatdorf las Frieder Käb nun kürzlich einem interessierten Publikum daraus vor. Mehr Zuhörer als erwartet waren dabei gekommen. Länger als gedacht dauerte schließlich die Lesung.