Es war wohl gegen Ende der 1950er-Jahre, als der Erstklässler Karl-Heinz Heppt in der Volksschule im unterfränkischen Bramberg bei Ebern Rainer Maria Rilkes Gedicht „Herbsttag“ hörte. Eigentlich sollten es die Hauptschüler, die im gleichen Klassenzimmer unterrichtet wurden, auswendig lernen. Aber den kleinen Schulanfänger berührten Rilkes Worte so tief, dass er das dreistrophige Gedicht aus dem Stand fehlerfrei rezitieren konnte. In den tiefgründigen Versen beschreibt Rilke symbolhaft den Übergang vom Sommer zum Herbst und gleichsam das Finden oder Verfehlen einer erfüllten Lebensweise.