Untersiemau Unterschrift für den Wald

Rolf Rosenbauer, Wolfgang Schultheiß, Moritz Bergen und Landrat Sebastian Straubel bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung Foto: Frank Wunderatsch

Eine neue Vereinbarung soll regionale Waldbesitzer stärken

 
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Untersiemau - Es war ein wichtiger Tag für alle privaten Waldbesitzer im Landkreis Coburg. Die Waldbesitzervereinigung (WBV) Coburger Land und das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach haben am Donnerstag gemeinsam eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese neue Vereinbarung soll die Zusammenarbeit zwischen WBV und AELF weiter vertiefen und somit die Privatwaldbesitzer des Landkreises Coburg besser unterstützen. Gerade in turbulenten Zeiten wie diesen. „Der Wald befindet sich in einem schlechten Zustand und hat unter dem Borkenkäfer und den vergangenen Dürrejahren zu leiden. Daher wollen wir den privaten Waldbesitzern die bestmögliche Unterstützung bieten“, betonte Moritz Bergen, Abteilungsleiter im Bereich Forsten beim AELF. „Im Vergleich zu anderen Regionen verfügen wir über deutlich weniger Waldfläche. Allein in Untersiemau unterhält die Gemeinde 40 Hektar des Waldanteils“, sagte Bürgermeister Rolf Rosenbauer.

Schwerpunkt der Vereinbarung ist ein verbessertes Angebot der Fortbildungsveranstaltungen für Privatwaldbesitzer und der Öffentlichkeitsarbeit. Aber auch der dringend nötige Waldumbau in Zeiten des Klimawandels ist Thema der Kooperationsvereinbarung und soll verstärkt beworben werden. „Der Wald hat sich im Laufe der Zeit ständig verändert und wurde von den jeweiligen Generationen auf unterschiedlichste Arten genutzt. Er war immer im Wandel und hat solche Situationen schon öfter überstanden. Der Umbau ist eine Mammutaufgabe und findet viel schneller statt, als ursprünglich angenommen“, so Wolfgang Schultheiß, Vorsitzender der WBV.

Wichtiger Schritt für Waldbesitzer

Weitere Themenfelder der Kooperation wie „Wald vor Wild“, die Wertholzsubmission oder auch der Waldschutz haben das Ziel, die Interessen und die Vermarktungsmöglichkeiten der Privatwaldbesitzer zu optimieren. „Es kommt nicht oft vor, dass wir uns zu einer Vertragsunterzeichnung im Wald treffen. Normalerweise treffen wir uns eher auf Asphalt, um neue Straßenabschnitte freizugeben“, scherzte Bürgermeister Rosenbauer. „Aber es verdeutlicht, wie wichtig für uns als Gemeinde das Thema ist.“

Landrat Sebastian Straubel lobte die erfolgreiche Zusammenarbeit. Allerdings wies er auch darauf hin, dass die Kooperation nicht die erste erfolgreiche Maßnahme sei: „Die Kooperationsvereinbarung ist ein wichtiger Schritt für die Waldbesitzer. Aber es ist natürlich nicht so, dass wir in diesem Bereich bei Null anfangen würden. Wir hoffen, dass die gemeinsame Partnerschaft nun noch intensiver wachsen wird.“ „Wir bemühen uns, die Mitglieder zum Umbau ihrer Waldflächen zu bewegen. Sie prägen das Bild des Landkreises“, ergänzte Schultheiß.

In der Kooperationsvereinbarung wird erklärt, die rund 700 000 Klein- und Kleinstwaldbesitzer in Bayern benötigen starke Selbsthilfeeinrichtungen, um ihre Wälder zum Nutzen der Allgemeinheit bewirtschaften zu können. Daher bekennen sich die bayerische Staatsregierung und die Vertreter des Waldbesitzes dazu, die Multifunktionalität der Wälder zu erhalten sowie alle Waldbesitzarten und Größen in die Weiterentwicklung einzubinden und die staatliche Unterstützung zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen. Der Waldumbau sei ein zentrales Aufgabenfeld in der Region. Die Bedeutung des Waldumbaus wird von WBV und Forstverwaltung offensiv vertreten.

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