Viele Dörfer von Waldbränden betroffen
„Es waren noch nie so viele Dörfer betroffen“, sagt eine Deutsche, die seit Jahren auf der Insel wohnt. „Sonst brennt es eher in Richtung Westküste. Diesmal aber kam das Feuer über den Berg nach Südosten.“ In ihrer Ortschaft Lachania seien alle Menschen auf den Beinen und warteten, ob auch ihr Dorf evakuiert werde.
Videoaufnahmen in griechischen und sozialen Medien zeigen lange Reihen von Menschen, die zu Fuß ihre Urlaubsorte verließen. Einige hatten ihre Koffer dabei, andere nichts außer den Kleidern am Leib.
Brände werden noch Tage andauern
„Das ist kein Feuer, das morgen oder übermorgen vorbei ist“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Vassilis Varthakogiannis. Der Brand auf Rhodos werde „uns tagelang zu schaffen machen“. Die Feuerwehr warnte abermals: Die Waldbrandgefahr werde weiterhin im Südosten der Insel auch am Montag (24. Juli) und Dienstag (25. Juli) sehr stark bleiben. Grund sei eine Zunahme des Windes.
Eine erste Hoffnung ist aber in Sicht: Kommenden Donnerstag (27. Juli) soll die praktisch seit zwei Wochen in Griechenland andauernde Hitzewelle vorerst zu Ende gehen. Dann sollen laut Vorhersage die Thermometer wieder für die Jahreszeit normale Temperaturen um die 35 Grad erreichen - statt nun 40 Grad und mehr.
Urlauber werden mit Schiffen in Sicherheit gebracht
Regionalgouverneur Georgios Hadjimarkos sagte, dass die Evakuierungen durch von den Flammen abgeschnittene Straßenverbindungen erschwert worden seien. Von den Stränden Kiotari und Lardos im Osten der Mittelmeerinsel wurden laut Küstenwache mehr als 2000 Menschen von Schiffen abgeholt und zu einem anderen, sicheren Strand der Insel gebracht. An dieser Evakuierungsaktion unter der Führung von drei Schiffen der Küstenwache waren mehr als 30 private Schiffe beteiligt.
Laut Medienberichten haben manche der jetzt evakuierten Urlauber ihre Flüge von der Insel verpasst, da die Flammen die normalen Verkehrsverbindungen abgeschnitten hatten. Das Außenministerium in Athen erklärte, es habe seinen Krisenstab aktiviert, um die Evakuierung ausländischer Besucher zu unterstützen.
Großbrand wütet sei einer Woche auf der Ferieninsel
Der Großbrand auf Rhodos wütet seit fast einer Woche. Er war auf einem Berg im Zentrum der Insel ausgebrochen. Bei der Bekämpfung des Feuers waren bisher fünf Hubschrauber und hunderte 200 Feuerwehrleute im Einsatz.
Griechenland leidet derzeit unter einer extremen Hitzewelle. Für dieses Wochenende wurden Temperaturen von über 44 Grad vorausgesagt. In dem Land wüten aktuell zahlreiche Waldbrände. Nach Angaben der Feuerwehr brachen zuletzt innerhalb von 24 Stunden 46 neue Brände aus.
Wissenschaftlern zufolge nehmen Wetterextreme wie Hitzewellen als Folge des Klimawandels an Intensität und Häufigkeit zu.