Urban Gardening in Coburg Grüne wollen mehr Nutzgärten in der Stadt

Die Grünen-Stadtratsfraktion fordert, in Coburg ein Projekt „Urban Gardening“ zu starten, wie es im Dresdner Stadtteil Pieschen bereits praktiziert wird. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentral/Robert Michael

Wolfgang Braunschmidt

 
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Die Stadtratsfraktion der Grünen fordert, Flächen in der Innenstadt Coburgs zur vielfältigen Bepflanzung bereitzustellen. Die Stadt soll als Schirmherrin des Projektes „Urban Gardening“ die Kosten und die Verantwortung für das Projekt übernehmen, heißt es in dem an den Stadtrat gerichteten, von Melanie Becker unterschriebenen Antrag.

Zudem solle die Verwaltung mit gezielter Werbung Paten – genannt werden Vereine, Schulen, Parteien, Organisationen, Firmen und Privatpersonen – für einzelne Flächen suchen. Diese sollen in Zusammenarbeit mit der Stadt „das vielfältige Angebot der Bepflanzung und das Konzept des Urban Gardenings festlegen und allen Bürgerinnen und Bürgern jederzeit die Teilhabe, die Pflege und die Ernte ermöglichen. Die Paten sollen auch vorrangig Ansprechpartner bei Fragen und Anregungen sein“, schreibt Becker.

Sie führt zur Begründung des Antrags an, Gärtnern in der der Stadt sei ein weltweit immer beliebter werdender Trend, der stark mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit verknüpft sei. Ein Ziel von Urban Gardening könne die Eigenversorgung mit regionalen Nahrungsmitteln sein, die nahe am Ort der Produktion auch konsumiert werden. Dabei sollen zudem Ressourcen sowie Transportkosten und Treibhausgase eingespart werden.

Ein weiteres Ziel solcher Tätigkeiten könne es sein, die Vielfalt der Pflanzen, die Biodiversität, zu erhalten und auszubauen. Zu diesem Zweck könnten beispielsweise alte Sorten angepflanzt werden, die kommerziell fast nicht mehr angebaut werden. Darüber hinaus werde die Stadt begrünt. Über den rein ästhetischen Mehrwert hinaus könne das förderlich sein für das Mikroklima und die Luftqualität sowie Lebensraum für Tiere wie bestäubende Insekten bieten. Dies entspreche Zielen des vom Stadtrat verabschiedeten Coburger Aktionsplans für eine nachhaltige und klimafreundliche Stadtentwicklung

9-Euro-Ticket

In einem zweiten Antrag fordern die Grünen, Fahrgastzahlen und Auslastung der Stadtbusse im Vergleich der Monate Juli 2019 und 2021 zu vergleichen. In dem ebenfalls von Melanie Becker unterzeichneten Papier wird betont, der Anreiz für Coburger, mit dem 9-Euro-Ticket den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu nutzen, könne zukunftsweisend für die kommunale Verkehrswende sein. Erkenntnisse aus diesem Angebot könnten ohne großen finanziellen Aufwand in den Ausbau des Stadtbusnetzes einbezogen werden. Die Zählung könne beispielsweise über ein Klicker-System funktionieren.

Da der erste Monat des 9-Euro-Tickets – der Juni – durch die Umgewöhnung oder die mögliche Euphorie der Nutzerinnen und Nutzer einen Vergleich verfälschen könnte und im August viele Fahrgäste im Urlaub sind, sei der Juli in den Augen der Grünen-Stadtratsfraktion am aussagekräftigsten, heißt es in dem Antrag. wb

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