Bisher kam aus China noch keine Reaktion auf die abermalige Erhöhung der US-Zölle auf 125 Prozent - auch nicht auf die neue Berechnung mit Gesamtzöllen in Höhe von 145 Prozent.
EU will Verhandlungen eine Chance geben
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen teilte mit: "Wir haben die Ankündigung von Präsident Trump zur Kenntnis genommen. Wir wollen Verhandlungen eine Chance geben." Die EU-Gegenmaßnahmen seien von den Mitgliedstaaten nachdrücklich unterstützt worden, sollen aber für 90 Tage ausgesetzt werden. Eigentlich hätten erste Maßnahmen kommende Woche angewendet werden sollen.
Von der Leyen betonte: "Wenn die Verhandlungen nicht zufriedenstellend verlaufen, werden unsere Gegenmaßnahmen in Kraft treten." Zudem
liefen Vorbereitungsarbeiten für weitere Gegenmaßnahmen. Alle Optionen lägen auf dem Tisch.
Abgaben auf Jeans, Motorräder und Lebensmittel aus den USA
Die EU-Staaten hatten eigentlich am Mittwoch den Weg für erste Gegenzölle zwischen 10 und 25 Prozent als Reaktion auf die von Trump angeordneten Zölle freigemacht. Ab Mitte April sollten unter anderem Sonderabgaben für Jeans und Motorräder aus den USA greifen.
Weitere Gegenzölle sollten Mitte Mai und Ende des Jahres erhoben werden - was unter anderem Lebensmittel wie Rindfleisch, Geflügel und Zitrusfrüchte wie Orangen und Grapefruits betroffen hätte.
Diese EU-Maßnahmen sind eine Reaktion auf bereits in Kraft getretene US-Zölle auf Stahl- und Aluminium, die - nach allem was bekannt ist - auch weiterhin bestehen bleiben. Die EU hat sie eigenen Angaben zufolge trotzdem zurückgenommen, weil sie sich davon ein 90-tägiges Verhandlungsfenster erhofft. Auch Sonderabgaben auf Autos - unabhängig davon, aus welchem Land sie kommen - sind wohl weiter in Kraft.