Valeo in Neuses Protest: Ein Zeichen der Solidarität

Peter Fiedler
Mehr als 50 Valeo-Beschäftigte in Neuses nahmen an einer Kundgebung teil, um sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen deutschlandweit zu solidarisieren. Foto:  

Auch wenn der Standort Neuses vom drohenden Stellenabbau nicht betroffen ist: Valeo-Mitarbeiter folgen dem Aufruf der IG Metall und protestieren.

 
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Neuses - Ein starkes Signal setzten die Belegschaft von Valeo in Neuses am Montagnachmittag. Mehr als 50 Beschäftigte nahmen an einer Kundgebung teil, um sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen deutschlandweit zu solidarisieren. Zu der Kundgebung hatte die IG Metall aufgerufen.

Mit einem bundesweiten Aktionstag bei Valeo will die IG Metall den Druck auf die Geschäftsführung von Valeo erhöhen. Es geht um viele Arbeitsplätze an den 15 Valeo-Standorten in Deutschland; dort sind aktuell rund 8000 Mitarbeiter beschäftigt. Allein im Jahr 2020 hat es deutschlandweit einen Rückgang von rund 600 Arbeitsplätzen gegeben und weitere 700 Arbeitsplätze sollen weiter abgebaut werden. Man will an den 15 Standorten auf den drohenden Personalabbau mit Aktionen aufmerksam machen. Der Standort Neuses ist zwar nicht vom Stellenabbau bedroht; trotz Corona-Einschränkungen waren die Kollegen aber bereit, mit der IG Metall, gemeinsam Seite an Seite mit allen Standorte, den Kampf für das Thema Beschäftigungssicherung zu führen.

Bundesweite Aktion

Gabriele Ruppert, Betriebsratsvorsitzende Valeo Wischersysteme GmbH, betonte: „Wir brauchen jetzt sichere Arbeitsplätze, klare Zukunftsperspektiven und stabile Einkommen. Wir sind sicher: Dies sind die richtigen Rezepte, um gut durch die Krise zu kommen. Dafür kämpfen wir an diesem bundesweiten Aktionstag.“ Es gelte mit dem Aktionstag „auch als kleine Neuseser“ ein Zeichen der Solidarität mit allen Valeo- Standorten in Deutschland zu setzen. Auch Nicole Ehrsam von der IG-Metall wies darauf hin, dass es wichtig sei, sich solidarisch zu zeigen: „Valeo will Stellen streichen, auch in Deutschland“. Sie wies darauf hin, dass man am Montagvormittag mit dem Arbeitgeberverband gesprochen und klar gemacht habe, dass man keine weiter Nullrunde akzeptieren wolle. „Wir haben im letzten Jahr bei der Tarifrunde einen Abschluss gemacht, ohne Entgeltforderung“, so Ehrsam, „darauf haben wir wegen Corona verzichtet. Es geht nicht, dass wir noch einmal eine Nullrunde machen. Die Arbeitgeber sind bereit, uns in 2022 eine Entgelterhöhung zu geben, aber auch nur eine Einmalzahlung. Damit sind wird nicht einverstanden.“

Als IG Metall fordere man vier Prozent Volumenerhöhung. „Bei den Betrieben, die gut durch die Krise gekommen sind – und davon gibt es einige –, sind vier Prozent angebracht“, erläutert Ehrsam, „bei denen, die nicht so gut durch die Krise gekommen sind, kann man schauen, wie man damit umgeht“.

Die Arbeitgeberseite sei nun an der Reihe, ein Signal zu geben, dass sie sich einigen möchten; ansonsten werde es Warnstreiks geben. „Wir haben in der Metallbranche natürlich Betriebe, die kurzgearbeitet haben, aber es gibt wenige, die noch kurzarbeiten. Bei den meisten läuft es sehr gut. Die Auftragsbücher sind voll, die Produktionszahlen sind gut und wir sagen: Da muss man jetzt die Mitarbeiter dran beteiligen, weil sie eben auch durch die Krise durchgearbeitet haben. Die sind mit Abstand und Masken in die Betriebe und haben gearbeitet “, stellte Nicole Ehrsam klar.

In Bezug auf die Metall- und Elektroindustrie in der Region könne man nicht sagen, dass die Wirtschaft schwächele.

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