Die falschen Schokoladen-Hasen waren für Hongkong bestimmt. Zollfahnder Meuleneire zeigt weitere Funde: Brotdosen, bedruckt mit lustigen Schweinchen aus der Kinderserie „Peppa Wutz“, die nach Neuseeland gehen sollten, und ein Chemiebaukasten.
Schmuggler nutzten oft die Post
Der Baukasten zum spielerischen Erforschen des Kristallwachstums enthielt eine Tüte mit der aufputschenden Droge Crystal Meth. Die Schweinchendosen waren dagegen unauffällig, in einer Zwischenschicht der Verpackung fanden die Fahnder allerdings das Narkosemittel Ketamin, das zunehmend als Rauschgift missbraucht wird.
Die Schmuggler vertrauen auf ein ganz einfaches Mittel: Die Post. „Sie nutzen gerne die belgische Post, weil sie in den Empfängerländern weniger Aufmerksamkeit bei Zollbehörden erregt als die der Niederlande“, sagt Ministeriumssprecherin Angelici.
Antwerpen als Drogenumschlagplatz
Neben den Niederlanden hat sich Belgien in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Umschlagplatz für Drogen in Europa entwickelt. Im belgischen Hafen Antwerpen wurde im vergangenen Jahr die Rekordmenge von 110 Tonnen Kokain beschlagnahmt.
Der Zollbeamte Meuleneire sieht diesen unrühmlichen Rekord mit einigem Erstaunen. Er kann sich noch gut an den Beginn seiner Karriere vor vier Jahrzehnten erinnern. Damals galt der Fund von zehn Gramm Cannabis in einem Brief als kleine Sensation.
Tarnung im Namen Gottes
Heutzutage schmuggeln Banden in Lateinamerika oder Asien im großen Stil Rauschmittel auf Pflanzenbasis nach Europa und beziehen aus europäischen Laboren synthetische Drogen wie Crystal Meth.
Die Osterhasen sind nicht die einzige religiös angehauchte Tarnung. Im Büro der Zollfahnder stapeln sich auch Jesus-Porträts. Ihre Rahmen waren vollgestopft mit Drogen.