Für den Sozialverband VdK geht der Kanzler-Vorschlag in die richtige Richtung, aber noch nicht weit genug. "Durch die nach wie vor hohe Inflationsrate, vor allem bei Lebensmitteln, kommen immer mehr Menschen an ihre finanziellen Grenzen", sagte Präsidentin Verena Bentele. Geringverdienende, arme Rentner und Grundsicherungsempfänger litten besonders darunter. Der VdK forderte daher, die Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel auf null Prozent zu senken.
Die Verbraucherzentralen wiesen darauf hin, dass die vorgeschlagene Senkung bei der Mehrwertsteuer durch die Gesamtinflation von derzeit mehr als zwei Prozent direkt wieder zunichtegemacht werde. Wie sich die Lebensmittelpreise zusammensetzten und wer wie viel Gewinn mache, sei unklar. Die Organisation Foodwatch nannte den Vorschlag "einen Witz", denn ein paar Cent weniger schafften keine Entlastung. Scholz sollte bezahlbares gesundes Essen zum Wahlkampfthema machen. Dazu gehörten auch höhere Bürgergeldbezüge und kostenloses Mittagessen nach Ernährungsempfehlungen in Kitas und Schulen.