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Vorbild für den Fonds sind unter anderem die Niederlande, wo Insolvenzen von Reiseanbietern bereits seit vier Jahrzehnten so abgesichert werden.
In Deutschland übernahmen dagegen Versicherer und Banken diese Aufgabe, wobei die Haftungssummen entgegen den EU-Vorschriften beschränkt waren, im Falle von Thomas Cook auf 110 Millionen Euro. Da der Schaden viel größer ausfiel, zahlte die Bundesregierung mehr als 132 Millionen Euro Entschädigung aus Steuergeldern, um Haftungsklagen von geschädigten Reisenden abzuwenden.
Der neue Fonds soll bis 2027 eine Abdeckungssumme von mindestens 750 Millionen Euro aus Abgaben der Anbieter aufbauen. Zunächst übernimmt jedoch der Staat die Absicherung der nötigen Kredite, da das Zielkapital erst in sechs Jahren durch die Zahlungen der Unternehmen erreicht sein soll. Der DSF startet mit 50 Millionen Euro Vermögen, in einem Jahr sollen es 150 Millionen Euro sein.
Die Anbieter müssen pro Jahr ein Prozent des erwarteten Jahresumsatzes einzahlen. Da wegen Corona die Erlöse der Branche massiv gesunken sind und der größte Veranstalter Tui sogar mehr als vier Milliarden Euro staatliche Bürgschaften zum Überleben benötigte, gab es in der Branche zunächst einigen Widerstand. Basis für die Abgaben fürs erste Jahr sind erwartete Umsatzerlöse von 14 Milliarden Euro, in Rekordzeiten vor Corona erzielten die deutschen Reiseveranstalter mehr als doppelt so viel.